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#218 Death Wish 4 -Das Weisse im Auge-

©NSM
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"I was making a sandwich!"

 

Death Wish 4 (8/10)

 

Story:
Einmal mehr hat Paul Kersey (Charles Bronson) es satt, sich gegen den Abschaum der Welt zu stemmen. Er will endlich zur Ruhe kommen. Doch zwei rivalisierende Drogenbanden haben die City von L.A. fest im Griff. Immer mehr Unglückliche werden zu Opfern ihres mörderischen Geschäftes. Und weder Polizei noch Justiz können dem Einhalt gebieten.
Als eine Freundin seiner Tochter elendig an Kokain krepiert, wird Kerseys Racheinstinkt geweckt. Es ist wieder an der Zeit, dem Kampf gegen die Rücksichtslosigkeit, Gewalt und Menschenverachtung auf den Straßen aufzunehmen.

Death Wish 4 war der erste ohne Michael Winner auf dem Regiestuhl und gleichzeitig der letzte Death Wish der unter der Cannon Ägide (Golan & Globus) entstand.

Cannon hat alles unternommen um Charles Bronson einen viertel Teil schmackhaft zu machen: eine schöne Gage und gleichzeitig mit J. Lee Thompson der neue Lieblingsregisseur von Bronson auf dem Regiestuhl.

Der Film stellte die siebte von neun Zusammenarbeiten dar (z.B. St. Ives, Caboblanco, Murphys Law) zwischen Bronson und Thompson. Thompson war ein erfahrener Regisseur der ein paar echte Klassiker hingelegt hat: Kanonen von Navarrone, Original Kap der Angst.
Er hat immer das beste aus Bronson rausbekommen und eigentlich schade das er nur einen Death Wish mit Bronson zusammen drehen konnte. Teil 2 und 3 mit dem zur Verfügung stehenden Budget wäre bestimmt auch etwas geworden.

 

Das Intro ist z.B das beste der Reihe. J. Lee Thompson zeigt hier das er aus wenig, sehr viel machen kann. "I am the Death." Diese ganze Traumsequenz zeigt gleich wo die Reise hingeht und setzt gleich eine grimmigere Note als beim dritten Teil.

 

Natürlich ist die Story bekannt, das zwei Gangs gegeneinander ausgespielt werden ist nicht neu (siehe Yojimbo auf dem alle weiteren filme wie Für eine Handvoll Dollar oder Last Man Standing basieren), aber das ist einfach gut und routiniert umgesetzt und hat am Ende noch einen ordentlichen Cannon Twist.

 

Natürlich ist auch hier nicht alles perekt. So sollte sich keine Frau mehr in die Nähe von Paul Kersey wagen, alle sterben und irgendwie lernt er auch nicht daraus. Das das Budget weiter runtergeschraubt wurde, merkt man zwar hier und da aber hier ist wie gesagt die Regie von Thompson Gold wert.

 

John P. Ryan auch ein von Cannon häufig eingesetzter Darsteller ist vllt. der beste Bad Guy der Reihe. Er durfte bei Cannon auch in Filmen wie Express in die Hölle (für mich der objektiv beste Cannon Film), Delta Force 2 oder Avenging Force mitspielen. Sein Abgang ist auch explosiv, schlechtes Wortspiel ich weiß.

 

Actionmäßig ist die Schießerei auf dem Ölfeld natürlich das Highlight. Bester Dialog des Films: "What the Fuck are you doing here?" "I was making a sandwich!"

 

Es geht mal nicht um Vergewaltigung und Jugendkriminelle, nein jetzt geht es gegen Drogenclans und die organisierte Kriminalität, das hat der Reihe aber auch gut getan das es nicht immer das gleiche Motiv wieder auflegt sondern sich an was neues wagt. Natürlich kann man dann hinterfragen ob das nicht etwas viel für den Vigilante Paul Kersey aus Teil 1 ist, aber hey erstens hat er in Teil 3 einen ganzen Block plattgemacht und zweitens ist es Cannon Baby!

 

Insgesamt ist das vllt. mein liebster Teil der Reihe. Er ist realistischer als Teil 3, hat eine besser Story und einen besseren Bösewicht, trotzdem ist er typisch Cannon, typisch 80er und Bronson war körperlich selbst mit 66 nocht fit genug um als Actionheld durchzugehen (nur die Liebelei mit der halb so alten Kay Lenz hätte man sich sparen sollen).

 

Fun Facts:

  • Im Film ist nicht nur ein junger Danny Trejo zu sehen sondern auch Skinner aus Akte X.

 

Fazit: Mein Lieblingsteil der Reihe! Von der Story vielleicht auch der beste Actionfilm der Reihe! J.Lee Thompson wusste das beste aus Charly und dem Budget rauszubekommen und das Intro ist top. Mit John P. Ryan auch einen tollen Bösewicht, hier passt vieles.