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#565 Beyond the Law

©Koch Media GmbH - DVD
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Was habe ich hier gesehen?

 

Beyond the Law (4/10)

 

Story:

Der ausgebrannte Ex-Cop Frank Wilson (Johnny Messner) begibt sich auf die Suche nach einem eiskalten Killer, nachdem sein Sohn bei einem Einbruch getötet wurde. Die Spur führt den von Visionen seines toten Kindes geplagten Vater zum psychopathischen Desmond (Zack Ward), dem Spross des Gangsterbosses Adair Packard (Steven Seagal). Wird der ermittelnde Detective Ray Munce (DMX) noch rechtzeitig ein Blutbad verhindern können?

 

Der Text enthält ohne Ende Spoiler!

Ich muss spoilern ansonsten habe ich keine Ahnung wie ich erklären soll was hier eigentlich passiert.

Der Titel Beyond the Law ist natürlich nicht zufällig gewählt. Der Titel ist natürlich nah am Seagal Klassiker Above the Law (Nico) mit dem Seagal damals der Durchbruch schaffte, gleich mit seinem ersten Film. 

Seagal und DMX, da war doch auch mal was oder? Na klar Exit Wounds war der letzte große Kinoerfolg von Seagal (2001) mit Seagal, von Warner Brothers und Joel Silver produziert und mit DMX. Nach 20 Jahren hier die Reunion (natürlich wird auf Nostalgie gesetzt), aber natürlich unter ganz anderen Voraussetzungen.

Seagal ist 20 Jahre älter und hat Jahrzehnte in den Untiefen wirrer B-Actioner aus Osteuropa verbracht (mit der ein oder anderen positiven Ausnahme) und seine Filme und Auftritte werden inzwischen immer wahnwitziger. DMX, war bei Exit Wounds unfassbar populär, aktuell war ich überrascht das der Mann überhaupt noch lebt. Keine Ahnung was der in den letzten 20 Jahren überhaupt gerissen hat.

Also um es kurz zu machen die beiden sind sicherlich gerade nicht auf dem Höhepunkt ihres Schaffens oder ihrer Popularität. Tatsächlich habe ich mich aber auf de Film gefreut. Der Tital hat irgendwie was, die Besetzung ist ok (dazu gleich noch mehr), das Drehbuch stammt von Chad Law (hier mein Interview mit ihm). Das hatte doch Potenzial, aber was von dem Drehbuch oder ursprünglichen Skript übrig geblieben ist, das ist eine große Frage. Da werde ich mal bei Chad nachfragen müssen.

 

Das Cover des Filmposters was auch für die Blu Ray herhalten musste ist marketingtechniach sicherlich Smart aber nicht sehr akkurat. Klar sind DMX und Seagal am Start, aber der Lead Character ist Johnny Messner. Auch Zack Ward ist mehr zu sehen als die beiden alten Recken. Hey, aber klar verkauft sich besser mit den beiden.


Der arme Johnny Messner. Der Mann macht das ordentlich und hat Präsenz, aber such dir andere Filme mein Freund. Poor Johnny Messner ist der einzige Held der auch immer wieder vom Bad Guy (Seagal) die Fresse poliert bekommt. Wie bei Perfect Weapon bekommt er keine Schnitte.

Seagal ist eh der geilste. Ist der Bad Guy, aber der Film muss immer so enden, das er den Fight gewinnt (der leider extrem schwach und schlecht geschnitten ist), aber dann wird er hier von der Polizei verhaftet. Aber Fights darf Seagal natürlich nicht verlieren. Eigentlich unfassbar das sich alle Beteiligten darauf einlassen und den Helden so enteiern.


Zusätzlich haut Seagal wieder paar eigenwillige Monologe raus und pafft permanent an seiner Zigarre. Geil ist (ohne Witz! Ich schwöre) auch als er sich nicht um etwas kümmern kann weil er, wegen einer Party, erstmal die Bude aufräumen muss. Ich verscheißer euch nicht, er der große Mob Boss muss erstmal klar Schiff machen.


Dafür sind die Szenen zwischen ihm und seinem filmsohn Zack Ward irgendwie faszinierend. Vater und Sohn glaubt man zwar keine Sekunde, aber das ist eine seltsame Spannung in der Luft.


Zack Ward der jahrelang mit Uwe Boll (mein Interview mit Uwe) zusammengearbeitet hat, sieht übrigens unfassbar fertig aus. Was hat er die letzten Jahre eigentlich getrieben. Jedensfall ist es wunderbar schmierig und er und Johnny Messner sind schauspielerisch das Highlight.


Ich darf übrigens nicht den Auftritt von Bill Cobbs vergessen. Der ist den meisten wahrscheinlich noch als zachary lamb aus demolition man bekannt. Ein toller Darsteller der diesen Film in seinem hohen Alter einen Besuch abstattet. Das ist das was ich bei diesem Film meine, manchmal denkt man sich wow...echt cool und dann wird es wieder grottig. Der Film hat keine Balance. Aber zurück zu Cobbs, schön ihn zu sehen.


Patrick Kilpatrick (mein Interview mit ihm) hat leider nur einen sehr kurzen Auftritt. Schade den er hat immer noch eine tolle Präsenz. Nur noch kurz zu DMX, der macht es ok, nicht berauschend, aber auch nicht mies.


Die Story ist etwas konfus. Im Grundgerüst eigentlich einfach (typischer Revenge Streifen), aber irgendwie unnötig verkompliziert und wirr. Ich glaube hier wurde das Skript von allen Beteiligten ordentlich durcheinandergeschwurbelt.


Es gibt neben den komischen Dialogen noch andere Hinweise. Der eine Produzent hat ne Nebenrolle zu der er überhaupt nicht passt und diese komisch operierte Russin ohne Ausdruck und Schauspielkönnen, hat gleich 3 schlechte Szenen im Film, die überhaupt keinen Sinn machen.


Der Film hätte Potenzial gehabt, so passt aber kaum etwas zusammen. Manches hat Potenzial, manches ist einfach schlecht. Hier und da hab ich gelacht, hier und da nur den Kopf geschüttelt und ab und an war ich einfach nur gelangweilt.


Die Action ist spärlich und auch wenig spektakulär. Das ganze CGI Blut ist auch einfach nur nervig.


Das ist nach Attrition leider wieder ein deutlicher Rückschritt. Früher war Seagal für Jahrzehnte ein Black Ops Undercover irgendwas, seit Jahren ist er jetzt ein Mob Boss mit sehr eigenwilligen Ethiken. Schickt ihn bitte wieder für einen Film nach Asien, da wirkt er einfach motivierter.

 

Fazit: Dieser Film lässt mich irgendwie sprachlos und fassungslos zurück. Gute Sequenzen wechseln sich mit grottigen ab. Manchmal denke ich Wow, manchmal denke ich WTF. Langweilig war er aber irgendwie nicht und Seagals Einbindung in solche Filme wird immer verrückter!

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