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#642 Kazaam

©Studio Hamburg Enterprises
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Harte, harte Kost!

 

Kazaam (3.5/10)

Story:

Vor über 3.000 Jahren wurde der mächtige Kazaam (Shaquille O'Neal) als Geist in eine Flasche verbannt. Nachdem er schon unzählige Wünsche erfüllt hat, haust er nun in einem alten Ghettoblaster und freut sich über seinen „Ruhestand“. Doch damit ist es vorbei, als der 12-jährige Max ihn aus Versehen aus seinem neuen Zuhause befreit. Ob er will oder nicht: Kazaam muss dem Jungen drei Wünsche erfüllen. Max ist auch nicht gerade begeistert von seinem neuen Begleiter, denn er hat gerade ganz andere Sorgen. In der Schule wird er von seinen Mitschülern geärgert, den neuen Mann seiner Mutter kann er nicht ausstehen und zu seinem Vater hat er keinen Kontakt. Da kommt ihm Kazaams Zauberkraft vielleicht doch ganz gelegen.

 

Als 11 jähriger fand ich Kazaam wohl ok. Nicht toll, ich hatte den nie geliebt wie Space Jam, aber er war wegen der Beteiligung von Shaq (war damals übelst im NBA Fever) damals total interessant für mich. Jetzt mit 37, oh Boy was für ein Film. 26 Jahre später sieht das alles doch etwas anders aus

Wer diesen Film finanziert hat oder das Drehbuch für ne gute Idee fand der gehört mit dem nassen Lappen behandelt. Das Drehbuch ist flach, wirkt wie eine Aneinanderreihung von Sequenzen, die Figuren sind sehr stereotypisch und die Charaktere haben keine Tiefe. Für einen Kinderfilm jetzt auch nicht dramatisch wichtig, aber etwas mehr dürfte es schon sein. Warum ein Flaschengeist, warum?

Inszeniert wurde das ganze von Paul Michael Glaser (Darsteller von Starsky in der Starsky & Hutch Serie) der vorwiegend TV inszenierte aber auch Running Man mit Arnie. Sicherlich das Regie Highlight seiner Karriere, Kazaam hingegen hat seine Kino Karriere als Regisseur beendet.

Shaq ist jetzt nicht unfassbar schlecht, eine gewisse Präsenz und ein Talent ist defintiv vorhanden und das er Charisma besitzt sollte jedem klar sein. Dennoch die Rolle tut ihm keinen gefallen, er darf zwar hier und da rappen (warum muss er aber die ganze Zeit in Reimen sprechen?!) und wirkt generell sympathisch, aber warum das Ganze als Flaschengeist? Das ganze passt nicht ganz zusammen.

Den Jungen (Francis Capra) den mag ich nicht. Mochte ich damals schon nicht, da ist einfach wenig Sympathie vorhanden. Ich finde ihn total unsympathisch, diese vorlaute Nervensäge. Die Mutter wird von Ally Walker dargestellt (Universal Soldier), alle anderen Darsteller sind auf TV Niveau und total austauschbar.

Ein paar der Effekte sind überraschend gut gelungen für die damalige Zeit, manchmal wirkt der Film dann jedoch wie Low Budget. Ein paar der Effekte können sich noch sehen lassen, manche weniger, aber auch wirken die Effekte nicht als ob sie die Geschichte unterstützen, sondern wirken eher wie einzelne alleinstehende Episoden.


Shaq ging mit Kazaam gegenüber Space Jam total unter und das zu Recht. Der Film ist uninspiriert, hat nichts märchenhaftes oder magisches an sich. Der Film hangelt sich von Nummer zu Nummer und zum Teil wirkt das wie eine gigantomanische Show für Shaq, aber nicht wie ein zusammenhängender oder unterhaltsamer Film. 

 

Der Film funktioniert sicherlich noch für Kinder bis 8 oder so, aber danach wird es schwierig, dafür ist das Drehbuch einfach nicht gut genug und die Gags sind extrem Hit and Miss. Die Mischung aus Comedy, Fantasy und (gewollten) Drama ist mehr als unrund. Übrigens die FSK 12 ist ein Witz, der darf maximal ne FSK 6 haben.

 

Fazit: Nur noch was für Fans von Shaq oder Kinder, alle anderen werden nicht glauben können, dass so ein Film tatsächlich Mitte der 90er möglich war. Eine einzige Shaq Show die ihm nicht wirklich gut tut und die unter einer extrem schwachen Story leidet.