· 

#668 Tactical Force

©WVG Medien GmbH
©WVG Medien GmbH

Irgendwie mag ich diesen Schwachsinn

 

Tactical Force (4/10)

 

Story:

Captain Tate (Steve Austin) führ mit seinem SWAT-Team in einem verlassenen Flugzeughangar eine Übung durch, als plötzlich aus dieser Trainingssituation lebensbedrohlicher Ernst wird. Unfreiwillig gerät die Truppe mitten in einen brutalen Bandenkrieg. Rücksichtslos ermorden die beiden verfeindeten Gangs jeden, der ihren Weg kreuzt. Tate und sein Team sind ihren Gegnern (u.a. Michael Jai White) zahlenmäßig stark unterlegen, haben keinen Kontakt zur Außenwelt und müssen ohne scharfe Munition um ihr Überleben kämpfen. Doch in diesem tödlichen Spiel wendet sich das Blatt mit jedem Kriminellen, den die Elitepolizisten zur Strecke bringen ...

 

Nachdem Steve Austin in den letzten zwei Tagen bei Wrestlemania sein umjubeltes Comeback feierte macht es doch Sinn sich mal einen Action Film mit Steve Austin anzusehen. Ich kann aber gleich vorweg sagen das es defintiv bessere mit ihm gibt: The Expendables, Die Todeskandidaten, Hunt to Kill, selbst Recoil und The Package sind besser. Nichtsdestotrotzt habe ich eine komische Freude an Tactical Force aus dem Jahre 2011.

 

Alleine der Beginn ist schon so drüber, da weiß man das man das Ganze nicht wirklich ernst nehmen kann und oder darf. Da gibt es eine Geiselnahme in einem Supermarkt und Austin bricht die Verhandlungen mit dem Geiselnehmer ab und marschiert einfach mit seinen Leuten ein! Wie die Bad Guys dann ausgeschaltet werden, ist so Banana ich musste dermaßen lachen.

Da wird einer mit einer Spielzeugpistole verwirrt und dann ausgeschaltet, ein Bad Guy wird ausgeschaltet weil eine Geisel mit einem gefrorenen Filet Mignon am Kopf getroffen wird und der dritte wird einfach umgerannt (inklusive Geisel) von Austin. Dabei hat der quasi ne minute Zeit ihn zu erschießen. Was für ein grandioses 4 Personen SWAT Team.

Danach werden Sie von ihrem Chef nieder gemacht und anschließend sitzen Sie in eine FBI Schulung wo sie sich in ihren potenziellen Rettungsversuchen übertrumpfen an dämlichkeit. Das ist so überzogen auch da musste ich lachen. Ständig gibt es Fäkalsprache und es wird gegenseitig übereinander hergezogen, alles so kaputt.

Das Budget ist maximal minimal. Das findet nach dem Supermarkt alles in einer (maximal zwei) großen Lagerhallen statt. Noch ein Schmankerl, es kommt eine Einblendung das das an irgendeinem Lake spielt (oder so heißt der Ort) und dann wird ne Pfütze eingeblendet. Das ist so unfreiwillig komisch, ich hab gebrüllt. So bescheuert, dazu wird auch gerne Stock Footage aus L.A. mit eingebaut, so richtig wertig wirkt hier nix.

 

Danach geht es so 70-80 in der Lagerhalle mal mehr, mal weniger ab. Da wird hin und wieder geballert und vor allem extrem viel Scheiße geredet. Keiner, wirklich kein einziger der Anwesenden benimmt sich nachvollziehbar, selten so unglaubwürdiges Verhalten gesehen, das Skript und die Autoren geben sich nich einmal Mühe.

Jeder anständige Polizist und vor allem Mitglieder einer Eingreiftruppe müssen sich bei diesem Film regelmäßig an den Kopf fassen. Mit Tactical hat das ganze hier gar nix zu tun. Aber wo sich andere aufregen, muss ich halt lachen.

Dabei kann sich die Besetzung für so einen B-Actioner echt sehen lassen. Neben Austin der wie im Ring einfach eine tolle Präsenz hat und eine größere Filmkarriere und bessere Film verdient gehabt hätte bekommt man noch Michael Jai Whit spendiert. Die beiden hätten einen größer budgetierten Film verdient gehabt. Beide haben die Präsenz und jeder bekommt einen soliden Fight spendiert, aber da wäre definitiv mehr drin gewesen, schließlich sind die die Charaktere flacher als einlagiges Toilettenpapier.


Austin bekommt einen Fight gegen den ehemaligen UFC Champion Keith Jardine spendiert der so etwas wie das Highlight des Films darstellt. Michael Jai White bekommt einen Fight mit dem leider viel zu früh verstorbenen Darren Shalahvi. Bei beiden Fights wäre mehr drin gewesen wenn etwas mehr Zeit zur Verfügung gestanden hätte. 

Dazu gibt es noch Michael Shanks als Russen zu sehen. Er würde mit den Stargate Fernsehserien bekannt. Als weiteres SWAT Mitglied gibt es Lexa Doig zu sehen, auch sie wurde durch Stargate bekannt und ist die Ehefrau von Michael Shanks. Sie ist auf jeden Fall besser als die Darstellerin der Ilya. Die muss die Frau vom Produzenten sein, ansonsten hat sie keine Daseinsberechtigung, das Gesicht ist auch tot.

Mich Michael Eklund kommt ein bewährter, zwielichtiger Darsteller und Bad Guy aus vielen verschiedenen Produktionen und Steve Bacic ist das vierte SWAT Mitglied der recht frühzeitig dahinscheidet und das wird überraschend wenig zur Kentniss genommen. Bacic ist der Mädchenname meiner Mutter und der Vater von Steve ist der Cousin meiner Mutter. Ich versuche immer noch an ein Interview mit ihm zu kommen, die Welt ist klein und ich hab einen Verwandten der als Hauptdarsteller für Uwe Boll vor der Kamera stand, verrückte Welt!

 

Steve spielte mit Darren Shalavi auch in The Package zusammen und später mit Michael Jai White in dem noch schlechteren (wirklich unfassbar miesem) Chain of Command. Wie bereits erwähnt, die beiden hätte ne fette Produktion verdient gehabt.

Das Ende ist verhältnismäßig unspektakulär und man merkt dem Film schon extrem an das hier versucht wurde ne knappe Seite Drehbuch und 3 Mark 50 an Produktionsbudget auf 90 minuten auszudehnen. Durch die wirklichen dummen Sprüche, das hahnebüchende Drehbuch und die (eigentlich total unpassende) Spielfreude aller Beteiligten macht der mir aber trotzdem Laune. Verrückte Welt!

 

Fun Fact: 
In einer Nebenrolle als Russen gibt es mit Peter Kent das alte Hof und Haus Stuntdouble von Arnie zu sehen.

 

Fazit: Der Film ist extrem günstig zusammengeschraubt und wirklich nicht gut. Trotzdem habe ich komischerweise Spaß an dem Film. Die Dialoge und die Sprüche sind manchmal so dumm, das ich doch mehrfach lachen musste. Film aus dem unteren B-Action Regal für Allesgucker und Austin Fans.