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#684 A Day to Die

©SquareOne Entertainment
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Standard DTV Ware  mit wildem Drehbuch

 

A Day to Die (4/10)

 

Story:

Connor (Kevin Dillon) ist Teil einer militärischen Ghost Unit, die bei einer blutigen Geiselbefreiung vom Hauptunterhändler Captain Alston (Bruce Willis) hintergangen wird. Viele Opfer lasten auf dem Gewissen der Einheit. Fünfzehn Jahre später ist Connor Bewährungs-Offizier und Alston ein korrupter, skrupelloser Polizei-Chef. Als Connor einen Mann des lokalen Drogenbarons (Leon) in Notwehr erschießt, kidnappt dieser seine Frau und verlangt von ihm innerhalb von zwölf Stunden zwei Millionen Dollar Lösegeld. Connor hat keine Wahl, er muss sein altes militärisches Team zu Hilfe holen. Doch es gibt noch eine weitere Bedrohung, mit der er nicht gerechnet hat.

 

Und ein weiterer Film mit Willis auf dem Cover. In den letzten Wochen und Monaten erscheinen gefühlt massenweise Filme mit unserem alten Actionhelden. Sein Schicksal ist inzwischen ausreichend durch die Presse gegangen und sollte jedem bekannt sein. Er ist inzwischen im Ruhestand und hat seine Karriere beendet. 

Vor seinem Ruhestand hat er jedoch noch eine ganze Menge an Filmen abgedreht (angeblich weiterhin für eine Million pro Film) die jetzt auch noch in den nächsten Monaten vllt sogar noch Jahren veröffentlicht werden.

Auch A Day to Die reiht sich da ein, als schnell abgedrehter B-Actioner der nicht sehr ausgeklügelt und vor allem günstig produziert wirkt. Die Namen locken auf dem Cover und sollen einem zum Kauf bewegen. Er bietet aber mit dem Drehbuch eine Überraschung, weil sowas hab ich dann doch selten gesehen.

 

Das Drehbuch ist sehr schräg. Der Film will schlauer und intelligenter wirken als er schlussendlich ist. Er verzettelt sich in Nebencharakteren und blöden und schlussendlich wirkungslosen Twists. Am Ende ist er extrem, einfach extrem unfassbar unrealistisch. Das das alles am Ende so zusammenkommt ist so behämmert, man schaut sich den Film an und wundert sich wie die wirklich meinen können das jemand denen das abkauft. Selten so etwas gesehen.

 

Das Ganze macht einfach von vorne bis hinten keinen oder nur kaum Sinn. Die Charaktere benehmen sich so dumm, das im Vergleich die Entscheidungen eines dreijährigen daherkommen wie die eines grandiosen Strategens. Am Ende sterben eigentlich nur unfassbar viele Unschuldige, für was eigentlich nochmal? Rache? Kohle? Gerechtigkeit? WTF! Alle Charaktere und stellvertretend die Drehbuchschreiber gehören mit einem nassen Lappen verprügelt und das mehrfach.

 

Warum wissen die z.B. warum die zu Flughafen gehen? Es gibt ein Dutzend solcher Beispiele! Man kann es kaum glauben.

 

Kevin Dillon als Lead ist überraschend. Der jüngere und etwas weniger berühmte Bruder von Matt Dillon peakte mit der Serie Entourage und ist inzwischen auch schon Mitte 50. Die sieht man ihm inzwischen auch durchaus an, da helfen auch die ganzen Färbemittel für Haare und Bart nicht mehr. Übrigens hat er eigentlich die typische Visage von einem Bad Guy. So 100% Vertrauen in seine Lead Qualitäten hatte wohl keiner den schlussendlich hat er ständig irgendjemand im Film an seiner Seite. Sei es sein Bruder im Film, Grillo, das Einsatzteam oder sogar den Mafiaboss.

 

Willis sieht man hier die Krankheit schon ordentlich an, er nuschelt mehr als zuvor und wirkt entweder teilnahmslos oder extrem angestrengt. Das was er dem Film bringt ist Name Value, ansonsten leider nichts mehr. Die Szene als das Auto in die Luft fliegt ist unfassbar schlecht, ich musste so lachen, der Blick von Willis dabei ist einfach der Hammer. Immerhin darf er einmal einen klassischen Willis machen und ein Maschinengewehr abfeuern, so aus Nostalgiegründen.

Warum Grillo auch immer mehr von diesen Filmen abliefert, inzwischen auch als glorifizierter Nebendarsteller (nicht nur als Lead) muss man wohl nicht verstehen, bzw. ist wohl nur mit Geldscheinen beantwortbar zu sein. Er wertet das ganze merklich auf, alleine durch seine Präsenz (etwas das Willis früher gemacht hat), aber außer ein paar flacher Sprüche und bissl rumballern bekommt er nicht wirklich viel zu tun. Immerhin ist er mehr als 10 Minuten zu sehen. Eigentlich der coolste Charakter des ganzen Films.

 

Leon der den Mafiaboss Pettis spielt wurde mal eine große Karriere vorhergesagt so spielte er in Cool Runnings, Cliffhanger und auch im Musikvideo von Madonna: Like a Prayer (damals ein riesiger Skandal das Video), hier darf er sich bissl austoben, aber er bekommt zwar einen netten Anzug und paar nette Sprüche, aber schlussendlich ist seine Rolle so bescheuert wie das ganze Drehbuch. Während er in der ersten Hälfte als großer Manipulator dargestellt wird, benimmt er sich in der zweiten Hälfte einfach nur noch wie ein Idiot und agiert nicht mehr nachvollziehbar und ist ein Good Guy?!

 

Ansonsten bekommt man noch Gianni Capaldi und Johnny Messner zu sehen, mit den anderen Mitgliedern der Einsatztruppe sind es schon zu viele Charaktere, dem Film hätten 15 minuten weniger und weniger Fillermaterial definitiv gut getan.

 

Die Action ist das was man bei einem Actioner von dieser Qualität erwarten darf. Schnell (und teilweise schlecht) geschnitten mit vor allem zum Beginn schlechter und billiger CGI und schlecht choreographieren Fights. Immerhin beim Shootout bei dr Bank, wie dämlich das Ganze auch ist, kommt etwas Stimmung auf.

 

Das ist kein guter Film und der ist auch nicht ungewollt witzig, aber er hat einen morbiden Charme, das Ganze hat einfach ein so schlechtes Skript, es ist unfassbar. Man kann kaum glauben was man da zu sehen bekommt. Die letzte Szene ist das i-Tüpfelchen auf diesen ganzen Wahnsinn,

 

Fazit: Man bekommt das was man inzwischen erwarten darf, Low Budget DTV Action Ware mit ein paar bekannten Darstellern in Kurzauftritten, aber einem extrem wilden Drehbuch voller Klischees aber auch Schwachsinn. Willis merkt man die Krankheit hier schon sehr an.