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#732 Die Miami Cops

©3L Vertriebs GmbH & Co. KG
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Eine Zäsur

 

Die Miami Cops (Ohne Wertung)

 

Story:

DIE MIAMI COPS - Der neueste Film des schlagkräftigsten Duos den Bud Spencer und Terence Hill nach 20 Millionen Dollar, die der Bankräuber Joe Garrel versteckt hatte, bevor die beiden ihn für elf Jahre hinter schwedischen Gardinen schickten. Kaum ist die Zeit' rum und Garrel aus dem Knast entlassen, heften sich neben den zwei Miami-Cops auch noch einige ehemalige "Kollegen" des Räubers an dessen Spur. Doch gegen diese lästige Konkurrenz haben Doug und Steve ein bewährtes Rezept: Kopfnüsse, Backpfeifen und jede Menge blaue Bohnen.

 

Die Miami Cops von 1985 stellte für 9 Jahre (bis zu Die Troublemaker von 1994, der ihr letzter werden sollte) die letzte Zusammenarbeit des legendären Leinwandduos Bud Spencer & Terence Hill dar. In 17 Filmen (Hannibal zähle ich nicht dazu) standen die beide als Leinwandpaar zusammen vor der Kamera.

Angefangen mit Gott vergibt, Django nie im Jahre 1967. 16 Filme zwischen 1967 und 1985! Als goldene Zeit wird die Zeit zwischen Die Rechte und die Linke Hand des Teufels (1970, die erste richtige Komödie der beiden) bis zu Vier Fäuste gegen Rio (1984) bezeichnet.

Warum wird Miami Cops in der Regel hier nicht hinzugezählt? Man traut es sich kaum zu sagen, aber in den 80ern begann so langsam etwas die Luft raus zu sein, die Zahlen der Kinobesucher gingen sukkzesive zurück und in den 80ern strömten neue Actionhelden in die Kinos.

Es setzten Ermüdungserscheinungen bei unseren Helden, aber auch bei der Zielgruppe ein, nichtsdestotrotz sind einige Filme aus den 80ern Fan Favorites. Die Miami Cops wird seltener genannt weil der Film zwar einige gute Gags hat, aber etwas den Esprit vergangener Filme vermissen lässt und unnötigerweise zu sehr amerikanisiert wird.

 

Die Schlägereien rücken etwas in den Hintergrund und dafür gibt es mehr Schießereien, die aber dann auf A-Team Niveau sind (in der Hinsicht das halt keiner getroffen wird). So richtig erwachsen will man halt nicht werden, aber sich dezent modernisieren, dabei verliert man aber halt das was die Fans immer sehen wollen: Schellen müssen ordentlich verteilt werden.

Die gibt es, aber sie treten in den Hintergrund, leider. Das Duo funktioniert natürlich weiterhin 1A, auch die Synchro ist zwar nicht auf dem grandiosen Niveau vergangener Tage, aber macht Laune: Wir sind halbausgebildete Sanitöter!. Ich weiß nicht warum, aber da muss ich immer lachen.

 
Das Setting in Miami macht sauber Laune, zu der Zeit war ja auch die ikonische Serie Miami Vice in aller Munde. Der Sound ist typische 80er Jahre Synthiemucke und die Hauptmelodie wird zigfach im Film verwendet und brennt sich in die Synapsen ein.

 

Ansonsten fehlt die ein oder andere Erinnerungswürdige Szene, eine Massenkeilerei die ausufernd sich einem ins Gedächtnis brennt, es fehlt einfach das gewisse Etwas. Auch fehlen die klassischen Visagen die ansonsten von Bud und Terence immer wieder in den Boden gestampft wurden.

 

Regisseur war hier Bruno Corbucci (ja der Bruder vom legendären Sergio der Django (66) und Leichen pflastern seinen Weg (68) ablieferte aber auch die Spencer Hill Filme: Zwei sind nicht zu bremsen (78) und Zwei Asse trumpfen auf (81), sowie den Terence Hill Solofilm Supercop (80)) der vor allem mit seinen Superbullen Filmen bekannt wurde, aber auch zwei Solofilme von Spencer drehte: Bud der Ganovenschreck (82) und Aladin (86).

Er schrieb übrigens auch die Drehbücher für einige Filme seines Brudes: Django, Leichen pflastern seinen Weg, aber auch für zwei sind nicht zu bremsen und für den Bud Solofilm: Banana Joe (81) und den Hill Solo Film Virtual Weapon (97).

Man merkt schon wenn Spencer und Hill mit jemanden gerne zusammengearbeitet haben dann wurden diese Beziehungen auch gepflegt und immer wieder genutzt.

 

Für mich ist das immer irgendwie die inoffizielle Fortsetzung von Zwei außer Rand und Band gewesen und hätte man das mal gemacht. Die Figuren des Films von 1976 sind super beliebt, da hätte man was schönes daraus stricken können, schade das man die Chance verpasst hat.

 

Schlussendlich ein solider, aber kein herausragender Spencer Hill Beitrag. Alles nicht schlecht und bei Bud und Terence drückt man eh beide Augen zu, aber ein solide bei Bud und Terence ist halt auch schon etwas enttäuschend.

 

Fazit: Der vorletze gemeinsame Auftritt der Leinwandlegenden stellt so etwas wie eine Zäsur da. Er war der letzte für 9 Jahre und wurde etwas modernisiert und amerikanisiert, verlor dadurch aber auch etwas von seinen Stärken. Insgesamt ein ordentliches, wenn auch nicht überragendes Spätwerk!

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