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#444 James Bond -Feuerball

©MGM
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Der Hype geht weiter! Der Unterwasser Bond!

 

James Bond -Feuerball (8,5/10)

 

Story:

Durch einen ebenso genialen wie teuflischen Plan bringt der skrupellose Verbrecherboss Largo (Adolfo Celi) ein Natoflugzeug mit zwei Atombomben an Bord in seinen Besitz. Seine Forderung an die Westmächte: 300 Millionen britische Pfund oder die Vernichtung von zwei Großstädten. Superagent James Bond (Sean Connery) bleibt nicht viel Zeit, als er auf den Bahamas die Spur aufnimmt. Dabei kreuzen nicht nur zahlreiche üble Gestalten, sondern auch die schönsten Frauen der Welt seinen Weg.

 

Nach dem riesigen Erfolg von Goldfinger wurde direkt Feuerball auf den Weg gebracht. Wieder wurde das Budget großzügig erhöht. Somit wurde seit Dr. NO über Liebesgrüße aus Moskau und Goldfinger mit dem fortschreitenden Erfolg das Budget sukzessive erhöht und auch das merkt man diesem Film an. 


Der Film wurde schlussendlich (aus meiner Sicht aber aufgrund des Hypes der von Goldfinder gestartet wurde) bis zum Erscheinen von Skyfall zum inflationsbereinigt erfolgreichsten Film der Reihe! In Amerika führten Goldfinger und Feuerball (die in den USA im gleichen Jahr erschienen) zu einem unvergleichlichen Hype!

 

Thunderball ist ein guter Beitrag der Reihe und der drittbeste Connery Bond, aber im direkten Vergleich mit Goldfinger muss er diesem deutlich den Vortritt lassen. Goldfinger war perfekt und hatte legendäre Szenen und Charaktere zu bieten. Im Vergleich bleibt bei Feuerball einfach nicht so viel hängen.

 

Feuerball wurde zum neunten Roman der Reihe. Dabei verwendete Fleming aber einfach das Treatment das er zusammen mit u.a. Kevin McClory für eine frühere Bond Verfilmung schrieb. Das führte zu einigen Rechtsstreitigkeiten die am Ende dazu führten das Kevin McClory als Produzent gelistet wurde und die Filmrechte am Buch behielt. Was Jahrzehnte später im Battle of the Bonds mündete: Moores Octopussy gegen Connerys Sag Niemals Nie.

 

Aber zurück zum Film, hier tauchte nach Goldfinger wieder Spectre und Blofeld als Bösewichte im Hintergrund auf, mit Nummer 2 Largo (Adolfo Celi) als Gegner. Der hat zwar eine Augenklappe, aber ist farbloser als andere Bond Gegenspieler. Highlight ist hier seine Mitstreiterin Fiona Volpe ( Luciana Paluzzi). Die ist sexy, bedrohlich und fies. Eine tolle Mischung. 

Für mich ist Sie das Highlight des Films und stellt auch Claudine Auger als Bond Girl in den Schatten. Bildhübsch ist Sie, aber Ihr fehlt irgendwie das gewisse Etwas. Im Vergleich zur Besetzung von Goldfinger verliert der Film hier einfach klipp und klar. Connery kann inzwischen die Rolle auf Autopilot spielen und seine Darstellung ist weiterhin der Standard für alle Bond Darsteller danach.

 

Terence Young wurde zum dritten mal zum Bond Regisseur nachdem Guy Hamilton nach Goldfinger nicht mehr zur Verfügung stand. Er war natürlich eine nahe liegende Wahl.

 

Die Story des Films, der Diebstahl und die Bedrohung durch die Atombomben ist inzwischen zum Klassiker geworden. Auch das Gimmick mit den Haien im Pool wurde zu einem beliebten Motiv. Austin Powers hat ja auch genüsslich das ganze Blofeld und Nummer 2 Thema genüsslich durch den Kakao gezogen.

 

Die Sets von Ken Adam sind wie immer großzügig und extravagant und ein echter Hingucker. Hier hatte ich zum ersten Mal aber den Eindruck, das wurde zum Selbstzweck und diente weniger der Story. Was die Leistung aber nicht schmälern soll. Das Setting auf den Bahamas (Nassau) ist schön exotisch. Man muss ja daran denken das das für Menschen die den Film 65 gesehen haben, das wie das Paradies empfunden haben müssen. Auch durch den Erfolg von Feuerball wurden die Locations immer ferner und exotischer.

 

Highlight und vor allem für die damalige Zeit extrem außergewöhnlich waren die Unterwasserkämpfe. Die sehen immer noch gut aus und waren für die damalige Zeit eine riesige logistische Herausforderung. Tolle Leistung aller Beteiligten. Trotzdem erreicht das und auch das Ende auf dem Schiff (der Disco Volante) nicht ganz das Niveau anderer Teile und bei der Beschleunigung wird massiv übertrieben, da sind andere Sequenzen deutlich besser gealtert.

 

Der Film verfolgt die Struktur des Vorgängers, setzt sein Budget so ein das man es auf der Leinwand sieht und ist definitiv ein toller Bond Film. Der verlorene direkte Vergleich mit Goldfinger soll die Leistung von Feuerball nicht schmälern.

 

Fazit: Der Film war noch erfolgreicher als Goldfinger auch wenn er nicht dessen Klasse erreichte. Eine überbordende Story, exotische Locations, schöne Frauen, größenwahnsinnige Schurken und ein cooler Connery. Der Mix funktioniert auch einige Jahrzehnte später immer noch!