· 

#543 Seized

©Koch Media GmbH
©Koch Media GmbH

B-Action Fast Food!

 

Seized (5,5/10)

 

Story:

Sie nahmen ihm (Scott Adkins) seinen Sohn - ein großer Fehler! Wenn er seinen Sohn heil wiedersehen will, muss er innerhalb von fünfeinhalb Stunden drei Mafia-Clans aus dem Weg schaffen, da sonst der Sauerstoffvorrat des Jungen aufgebraucht sein wird. Das alles auf Geheiß eines Mafia Bosses (Mario Van Peebles) Eine schier unlösbare Aufgabe.

 

Das Gespann von Isaac Florentine und Scott Adkins hat einen Namen wie ein Donnerschlag bei Freunden des gepflegten Actionfilms. Freunde und eifrige Leser dieser Seite kennen natürlich ihre legendären Undisputed (II, III, IV) und Ninja Filme. Der vorliegende Film ist aber eher bei Close Range einzuordnen bzw. etwas darunter, leider.

 

Der Film wirkt etwas wie einfach abgedreht, runtergekurbelt und abgeliefert. Das wirkt eher wie eine schnelle Auftragsarbeit von den beiden, weniger wie ein Herzensprojekte, siehe Ninja oder Undisputed. Für Fans von Action Filmen bzw. guter B-Ware ist das hier keine Katastrophe, aber wenn man die Filme der beiden kennt, dann ist das aber definitiv enttäuschend.

 

Das Setting in Mexiko tut dem Film schon gut, mal wieder ein B-Actioner mit hellem Licht und Sonne. Ich komm vom Balkan und habe nix gegen Osteuropa, aber ich hab das Gefühl ich kenne Sofia und Bukarest (manchmal dient es auch für Paris) inzwischen auswendig. Endlich mal ein wenig Abwechslung und keinen grauen, depressiven Look.

 

Ansonsten gibt sich der Film nicht wirklich Mühe das ganze aufzuwerten. Die Story ist wirklich extrem einfach, da wurde bei der Prämisse von Phantom Kommando abgekupfert und dann wird es aber ordentlich repetetiv. Das ist grundsätzlich ok, diese Vater-Sohn Momente die da dann aber noch drinstecken, wirklich echt deplatziert.

 

Auch bei der Action hat man nicht wirklich das Gefühl das hier versucht wurde was besonderes auf die Beine zu stellen, es ist routiniert was hier abgeliefert wird, aber wir wurden in der Vergangenheit halt auch häufig von den beiden verwöhnt. Das einzige was hier ein wenig eingewebt wurde ist die First Person Shooter Sichtweise, aber das wirkt auch so ein wenig mit angezogener Handbremse und dadurch wirken die Schießereien wenig inspiriert. Der Härtegrad (dazu weiter unten mehr) ist ordentlich.

Adkins spult die Rolle im Schlaf runter, Mario Van Peebles macht das als Pate ganz ordentlich, gibt seiner Rolle einen interessanten Anstrich als Patron mit gewissen ethischen Vorstellungen, aber es ist schräg für mich den Cop aus New Jack City jetzt als mexikanischen! Drogenboss zu sehen.

Die anderen Rollen sind mit unbekannten Namen recht solide besetzt. Ich freu mich James Bennett im Film zu sehen (hier mein Interview von vor 2 Jahren mit ihm), aber leider bekommt er keinen Fight mit Adkins spendiert. Der Endfight mit einem der Henchmen hätte etwas länger ausfallen dürfen.

Die Auflösung zum Ende und der ein oder andere Moment im Film sind natürlich maximal unrealistisch und wirken schnell zusammengeflanscht. Die Fights sind ok, die Story strotzt vor Klischees. Insgesamt ist das einfach etwas lieblos hin geklatscht, nicht wirklich schlecht, aber auch nicht wirklich gut. Kann man sich mal antun, ist Action Fast Food, aber muss man auch definitiv nicht. 

 

Wichtig: 

Die einzige in Deutschland aktuell vorliegende Fassung ist leider geschnitten. Bei Schnittberichte kann man sich die Szenen die da geschnitten wurden ansehen. Keine Ahnung warum das geschnitten wurde, die Szenen die im Film geblieben sind sind nicht wenig hart als die die draußen geblieben sind. Verstehe das wer will. Es ist ja immer so eine Glaubensfrage ob man Cut Filme sehen darf, hier würde das uncut Leben den Filmgenuss tatsächlich nur minimal anheben.

 

Fazit: Das ist recht stumpfes B-Action Fast Food. Das ist ab und an ja definitiv ok zur Verzehrung, für einen Film des großartigen Gespanns: Isaac Florentine und Scott Adkins, aber definitiv eine Enttäuschung. Kann man sich anschauen, muss man aber nicht!