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#546 Trauma Center

©Eurovideo
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Der wäre tatsächlich ohne Willis besser!

 

Trauma Center (4/10)

 

Story:

Detective Steve Wakes (Bruce Willis) hat Rache geschworen und setzt alles daran, den Mord an seinem Partner aufzuklären. Dafür schließt er sich mit der Zeugin Madison (Nicky Whelan) zusammen, die nach einer Schießerei ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Die Kugel in ihrem Bein ist das einzige Beweisstück, um die Täter zu überführen. Um Madison besser beschützen zu können, verlegt Wakes sie eigenmächtig auf die Isolierstation. Doch das hält die Verfolger nicht auf. Ein tödliches Katz-und-Maus-Spiel beginnt und Wakes schlimmste Befürchtungen werden war…

 

Spätestens (eigentlich schon früher) seit dem letzten RED Film (dem zweiten) und The Prince (alles 2014) ist Bruce Willis Karriere in der Sackgasse angekommen. Auch Trauma Center ist wie die vielen anderen EFO Produktionen der letzten Jahre (natürlich hat Tyler Jon Olson seinen obligatorischen Auftritt), Willis kommt 2 Tage ans Set und hält die Hand auf, mal agiert er dafür engagierter mal halt weniger. Hier hatte ich das Gefühl einem Novum beizuwohnen, einem betrunkenen Bruce.

Bitte dringend den Film im Original Ton ansehen, Bruce slurred bzw. nuschelt seine Zeilen vor sich hin und seine Mimik passt häufig nicht zu seinem Text oder den Szenen, der Mann war definitiv angetrunken am Set, da wette ich drauf. Das oder der Mann nimmt gar nichts mehr ernst und versucht seine Million für 2 Drehtage noch mehr zu torpedieren und er testet aus wie weit er gehen kann.

Deshalb muss ich hier auch ganz klar sagen das der Film ohne Bruce besser gewesen wäre, schade das ich sowas sagen muss, aber leider ist es so. Nicht das diese 12 Tages Produktion (es muss halt schnell und effizient gedreht werden um Gewinn abzuwerfen) jetzt irgendwelche Innovationspreise gewinnen würde, aber ohne Bruce würde es besser und stringenter funktionieren.

Positiv wurde ich von Nicky Whelan überrascht. Kenne die Frau nicht, aber die macht das wirklich gut und holt das Maximum aus dieser Rolle raus. Sie hat eh einen interessanten Look, hätte sehr gut in einen Underworld oder generell einem Vampir Film gepasst. Sexy ist sie auch. Der Entwicklung ihres Charakters ist nur etwas zu Klischee und sie wird zu schnell eine abgebrühte toughe Überlebenskünstlerin. Ihr Schwester sieht übrigens deutlich älter aus als 16.

Das liegt auch etwas an den beiden korrupten Cops die sich echt tappig anstellen. Tito Ortiz, ehemaliger UFC Star, macht das ordentlich von der Präsenz, sein Kumpane versucht zu cool zu wirken. Schauspielerisch sind die beiden nicht schlecht, aber ihre Rollen sind halt total dumm in ihren Aktionen.

 

Durch das gute Spiel von Whelan, dem ordentlichen Tempo (am Ende geht der Film auch nur netto 82 Minuten) zieht sich der Film nicht und ist einigermaßen spannend und halbwegs unterhaltsam. Wie gesagt die Szenen von Willis sind wie ein Fremdkörper.

 

Den Hinterhalt den er mit zwei Kugeln auflöst ist nicht der Rede wert, nur der Faustkampf am Ende ist ok, der Doubleeinsatz hält sich da sogar noch in Grenzen. Ich glaube da kommt dem Film zur Gute das Bruci ein paar Drinks intus hatte.

Ein Mysterium ist der Auftritt von Steve Guttenberg (die Legende aus Police Academy). Der spielt einen leicht komischen Arzt, der dann einfach nicht mehr auftritt. WTF? Warum so einen Namen in Cast wenn dann nix mehr kommt? Der wird nicht erschossen oder ist korrupt oder was auch immer, der ist einfach für 2-3 Minuten da. Why?

 

Schade ist das das Setting von San Jose überhaupt nicht genutzt wird, wie viele andere gehe ich auch davon aus das der Film aus rein steuerlichen Aspekten dort gedreht wurde. So 1-2 Szenen mit einem schönen Hintergrund hätte man spendieren können. So spielen sich halt 90% der Zeit im Krankenhaus ab, die anderen 10% in Hinterhöfen. Ein Traum dieses San Jose :)

 

Regisseur Matt Eskandari hat auch beim nächsten Willis Film: Survive the Night Regie geführt. Auch den werde ich mir zu Gemüte führen. Visuell ist der Look von Trauma Center ja nicht einmal mies, aber Willis nimmt ihn wohl nicht wirklich ernst. Schauen wir es mal wie es beim nächsten ist.

 

Fazit: Typische EFO Produktion, die dieses mal ohne Willis besser funktioniert hätte, der wirkt einfach an oder betrunken. Manche Dinge funktionieren, manche nicht. Nicky Whelan hätte einen besseren Film verdient gehabt.