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#649 Die 1000 Augen der Ninja

©MGM / Hansesound
©MGM / Hansesound

Mischung aus Ninja und Death Wish!

 

Die 1000 Augen der Ninja (7/10)

 

Story:

Der erfolgreiche Geschäftsmann und Martial-Arts-Kämpfer Akira Saito (Shô Kosugi, „Blinde Wut“) will ein ruhigeres Leben führen und zieht mit seiner Familie nach New York, um dort ein japanisches Restaurant zu eröffnen. Dieses befindet sich aber ausgerechnet in einem Lager, in dem eine brutale Bande ihre Beute versteckt. Als dann wertvolle Juwelen aus diesem Versteck verschwinden, gerät Akira unvermeidlich in Verdacht, und er und seine Familie werden zur Zielscheibe einer der gefährlichsten Gangsterbanden New Yorks…

 

Sho Kosugi war in den 80ern der Ninja für Hollywood. Er wurde berühmt mit der Ninja Trilogie von Cannon.

Ninja die Killermaschine

Revenge of the Ninja

Ninja III


Er war mitverantwortlich für den unfassbaren Ninja Hype der in den 80ern auf der Welt grassierte. Unfassbar Viele Ninja Filme wurden in den 80ern für die Videotheken produziert (einige Ramsch Produktionen waren dabei). Kosugis Werke sind immer noch mit die Besten.


Nachdem er aber nicht mehr wirklich happy mit Cannon war und vor allem mit der Ausrichtung von Ninja III wandte er sich anderen Studios und Projekten zu. Er stand in den 80ern noch als Hauptdarsteller für The Nine Deaths of the Ninja, dem hier vorliegenden Pray for Death (der Originaltitel ist auch deutlich besser), Rage of Honour (oder Top Fighter) und Black Eagle (mit Van Damme) vor der Kamera. 


Das Jahrzehnt und auch seine Karriere als Filmstar sah noch einen letzten Höhepunkt 89 mit Blinde Wut wo er eine kleine aber wichtige Rolle gegenüber Rutgar Hauer einnahm.


Aber zurück zu Pray of Death der nicht nur nach der generellen Thematik oder dem Erscheinungsdatum nach zu urteilen von Cannon sein könnte, nein es gibt noch mehr Querverweise. 


Neben Kosugi und der Ninja Thematik ist hier vor allem James Booth zu nennen, dessen intensive Cannon Zeit erst nach dem vorliegen Pray for Death begann.


Booth war lange in UK Darsteller und wurde Mitte der 80er auf einmal Ninja Experte. Er schrieb nicht nur das Drehbuch zu Pray for Death (wie gesagt der Originaltitel ist so viel besser) sondern anschließend für die später erschienenen American Fighter 2,4 und Avenging Force und tritt in allen bis auf American Fighter 2 auch als Darsteller auf. Bei American Fighter 4 ist er (wie hier)als  der Main Bad Guy zu sehen und auch da überzeugt er als schmieriger Geselle.


Er scheint sich gerne solche Rollen auf den Leib geschrieben zu haben den die Vergleiche zwischen seinem Charakter hier und bei American Fighter 4 sind nicht von der Hand zu weisen. In beiden Filmen ist er ein fieser, sadistischer, widerlicher Kerl den man seine schmerzhaften Abgänge richtig wünscht.


Vor allem in der Vergewaltigungsszene ist der Mann unfassbar widerlich. Nicht nur diese Szene könnte aus einem Death Wish Film stammen. Es scheint so als ob sich Booth von den Cannon Ninjas sowie von der Death Wish Reihe hat inspirieren lassen. Ein Skript eigentlich wie gemacht für Cannon, nur halt dieses mal von einem anderen Studio umgesetzt.


Booth erschießt auch unschuldige Damen und ist sich nicht mal zu fein auch Kosugis Sohn, sprichwörtlich, eine auf die Schnauze zu hauen. Die Gewalt gegenüber Kindern bzw. Die Androhung ist hier und da auch etwas zu viel.


Die Fights sind natürlich das A und O in einem solchen Film und die wissen durchaus zu überzeugen. Wenn sie auch hier und da etwas arg gestellt wirken, also einzelne Sequenzen die etwas abgehackt wirken.


Der Endkampf zwischen Kosugi und Booth wirkt dann auch etwas weit hergeholt, zuvor killt unser geliebter Ninja einfach massenweise Bad guys ohne nur einen Kratzer abzubekommen aber Booth bringt ihn ernsthaft in Gefahr? Trotzdem ist das Ganze nicht schlecht.


Der Film hat aber noch Highlights der anderen Art zu bieten. Vor allem das Bond like Intro ist schon etwas sehr schräg und der Song (poppig) passt auch nicht ganz zum Film, wird aber noch im Abspann und einer Trainings bzw. Vorbereitungssequenz genutzt.


Dafür ist die Sequenz mit der Fernsehshow und dem Black Ninja super gelungen, die ist überraschend und eine gelungene Abwechslung. Auch wenn ich nicht glaube das eine solche Show für Kinder in diesem Alter geeignet sein sollte.


Wie bei Revenge of the Ninja haben auch die Kindet von Kosugi (wie auch später z.B in Red Eagle) wieder ihren Auftritt. Kann Kosugi, der später in Filmen wie Ninja II (mit Scott Adkins) eine ordentliche Karriere hingelegt hat darf hier seinen Vater auch wieder unterstützen. Diese Szenen wirken manchmal ungewollt komisch. 


Schauspielerisch hat der Film noch Michael Constantine (dessen Namen man nicht unbedingt kennt, aber dessen Visage man aber kennt) und Norman Burton (am bekanntesten sicherlich als Felix Leiter in Diamantenfieber und Bloodsport) zu bieten. Durchaus ordentlicher Cast und solide Darbietungen für einen solchen Film.


Auch Sho zeigt eine durchaus ordentliche Leistung, zwar kann er als Schauspieler nicht durch die Bank überzeugen, aber man merkt ihm durchaus an das er in den vorherigen Produktionen gelernt hat. Als Ninja kann ihm ja eh keiner das Wasser reichen, er war und ist ein Martial Arts Meister.


Das Outfit am Ende hätte er sich aber sparen können. Ja die ist auffällig und kann sogar Kugeln abwehren (ja ne ist klar) aber das ist halt wenig stealth ninja style.


Frauen von Sho Kosugis  leben aber gefährlich.  Entweder sterben sie vor dem Film (Black Eagle), zu Beginn des Films (Revenge of the Ninja) oder während des Films (hier). Kosugi bleibt wohl lieber mit seinen Boys zusammen.


Natürlich dürfen aber auch hier ein paar typische Actionklischees nicht fehlen. Da treffen die Bad Guys aus 5 Metern kein Scheunentor oder die Bad Guys warten quasi auf ihre Exekution. Toll finde ich auch immer wenn ein Bad Guy dem Ninja der schon 30 seiner Kollegen getötet hat das er doch stehen bleiben soll. Klar mein Freund ;)


Hier und da ist eine hochauflösende Blu Ray nicht der größte Freund einer solchen Produktion. Man erkennt den Einsatz der Stuntleute (vor allem bei Booth im Endkampf) doch hier und da sehr deutlich und auch beim weißen Ninja Meister erkennt man in mindestens einer Szene das da ein Stuntman ne Maske aufhaut. Ich habe ja an solchen Szenen durchaus Spaß.

Gordon Hessler war ein erfahrener TV Regisseur. Er arbeitete schon mit Kosugi an der Serie die Ninja Meister und später mit Kosugi noch einmal am Film Top Fighter (Rage of Honour).

Fazit: Kein Cannon Film, aber kommt definitiv wie einer daher! Death Wish und Ninja Film in einem mit einem grandiosen Sho Kosugi und einem verabscheuungswürdigen Bad Guy. Das Ding macht einfach Spaß!

Zur Box

Die Box von Hansesound ist sehr schön aufbereitet, die Bilder die eingebaut sind sind schön gewählt.

Es ist ein Booklet dabei, das aber ruhig ausführlicher hätte ausfallen dürfen. Die Text sind nicht so ergiebig wie erwartet bei 4 Filmen in einer Box.

Die Blu Rays die in der Box enthalten sind haben für solche alten Filme ne gute Qualität in Bild und Ton, aber es gibt keine neuen Extras. Bei den drei Cannon Produktionen gibt es außer den Trailern keine Extras, bei den 1000 Augen der Ninja gibt es ein altes Interview (zum Start von Pray for Death) mit Kosugi zusätzlich auf der Blu Ray.

Es ist toll die drei Cannon Ninja Filme + Pray for Death (das erste mal übrigens uncut) in einer schön aufbereiteten Box zu sehen, aber ein paar Extras on top hätten es durchaus sein dürfen. Für die Box 4 von 5 Sternen.