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#677 One Shot

©LEONINE
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Der Film hat einen guten Flow!

 

One Shot (7/10)

 

Story:

Der erfahrene Navy Seal Harris (Scott Adkins) landet in Begleitung der jungen Militär- Analystin Zoe (Ashley Greene) auf einer geheimen US-Airbase auf einer polnischen Ostsee-Insel. Ihr Auftrag: Einen hier festgehaltenen britischen Staatsbürger namens „Mansour“ sicher in die USA zu überführen, wo dieser als Schlüsselzeuge vernommen werden soll, weil nur er die Details eines geplanten, kurzfristigen islamistischen Terror-Anschlags auf das Capitol in Washington kennt. Nur wenige Stunden nach Harris‘ Ankunft wird der Stützpunkt jedoch von einer Terroristen-Armee überfallen. Harris muss jetzt nicht nur sein Team und sich verteidigen, sondern auch dafür sorgen, dass Mansour unverletzt bleibt...

 

Ist One Shot ein Etikettenschwindel, vielleicht ein wenig, aber auch nicht wirklich. Der Film wirkt wie eine einzige lange Sequenz, wie mit einer Kamera in Echtzeit gedreht. Natürlich hat der Film Schnitte, ohne würde das gar nicht gehen (vor allem in den Actionsequenzen), aber die sind gut kaschiert und nur sehr selten auffällig. Die längste Einstellung ging wohl über mehr als 7 Minuten.

Ich war etwas skeptisch dem Konzept gegenüber, ich hatte Sorge das sich das abnutzt und ermüdent, aber das Gegenteil war der Fall. Das hat mir überraschend viel Freude bereitet und der Film hat mich in die Geschichte reingezogen. So wirkt das schlussendlich wirklich wie eine lange Sequenz.

Das ist ein ziemlich düsterer, grimmiger Film, kein gute Laune Streifen. Da sterben einige Charaktere, möchte nicht spoilern, aber mindestens einmal war ich schon etwas erstaunt. Neben dieser Szene hat mich auch der Tod des jungen Seal sowie die Selbstmordattacke doch überraschend berührt. Da entwickelt der Ansatz doch eine überraschende Sogwirkung.

 

Das ganze spielt in der Geschichte auf einer polnischen Insel wurde aber in Wirklichkeit im "Bentwaters Park" in Suffolk (UK) gedreht. Das ist eine alte Royal Airforce Station. Das ist karg und grau, aber bietet tatsächlich alles was der Film für die Umsetzung des Konzepts benötigt.

 

Der Cast ist für so einen, mit einem sehr moderaten Budget ausgestatteten, Actionfilm ordentlich. Scott Adkins ist immer ein Garant für ordentliche Action und auch hier liefert er ab. Durch die langen Sequenzen wurde er auch ordentlich gefordert. 

Ryan Phillipe sieht immer noch aus wie Anfang 30 (mit 47! was für Gene) und ich habe immer etwas Schwierigkeiten ihn in solchen Actionrollen als Authoritätsfigur ernst zu nehmen, aber gegen den Schauspieler per se kann man nichts sagen.

Ashley Greene wurde berühmt durch die Twilight Reihe und durfte auch bei Accident Men mit Adkins spielen. Sie sticht als Schauspielerin heraus und macht das sehr gut, ich sehe Sie wirklich gerne. Die Nebendarsteller sind ordentlich, Jess Liaudin sticht als Bad Guy noch einmal etwas heraus. Als ehemaliger UFC Fighter wirkt er sehr bullig und kampferprobt. 

Die Story (das Drehbuch) ist nicht wirklich originell, was sie aber auch nicht unbedingt sein muss. Sie dient hier dem Konzept und liefert genau das was sie muss um den Film für 90 Minuten durch eine lange Sequenz zu führen. Natürlich gibt es hier ein paar logiklücken, aber über die konnte ich locker hinwegsehen.

Neben dem Konzept ist natürlich die Action das Hauptverkaufsargument, was bei einem Scott Adkins Film jetzt nicht wirklich überraschen sollte. Die Action funktioniert auch, es gibt einiges an Feuergefechten die zwar hier und da sich wiederholen, aber doch ausreichend abwechslungsreich sind. Der Film schafft es auch (mal mehr, mal weniger) überzeugend Adkins in Nahkampfsituationen zu bringen.

Der Endkampf zwischen Adkins und Liaudin besteht aus MMA Techniken und wirkt eher gritty und real als die häufig flashy und spektakulären Kämpfe die man ansonsten von Adkins gewohnt ist. Gedreht wurde das Ganze von James Nunn der mit einigen Produktionen für die WWE Studios seinen Wert im Action Genre bereits beweisen konnte (Marine 5, Marine 6) und mit Adkins bereits für den Film: Eliminators zusammengearbeitet hat.

Schlussendlich geht es hier mehr um das Konzept als um die Story an sich und das ganze funktioniert überraschend gut, auch durch die gut umgesetze Action und den soliden Cast. Action Fans sollten definitiv einen Blick riskieren und alleine für das Konzept und die schwierige (schlussendlich erfolgreiche) Umsetzung hat der Film paar Bonuspunkte verdient.

 

Fazit: Ein interessantes Konzept, überzeugend umgesetzt. Der Film wirkt wie eine einzige Sequenz, natürlich gibt es Schnitte, aber das ganze ist sehr gut umgesetzt. Ich konnte mich gut im Film verlieren und er ist überraschend intensiv!

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