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#722 The Specialist

©Warner Bros
©Warner Bros

Underrated 

 

The Specialist (6.5/10)

 

Story:

Der Sprengstoffexperte Ray Quick (Sylvester Stallone) erhält von der verführerischen May (Sharon Stone) einen gefährlichen Auftrag. Die sexy Blondine will den Mord an ihren Eltern rächen - der verantwortliche Clan soll Weggebombt werden. Ray übernimmt den Job, doch bald merkt er, daß seine attraktive Auftraggeberin nicht ganz das ist, was sie vorgibt zu sein...

 

Es ist 1994 und Sly hatte im Jahr zuvor mit Cliffhanger und Demolition Man ein starkes Comeback nach einigen eher schwierigen Jahren. Jerzt war er auf der Suche nach geeigneten Projekten und dabei stach ihm The Specialist ins Auge.

Leider führte The Specialist wieder langsm in die andere Richtung. Weder The Specialist, noch Judge Dredd noch Assasins-die Killer oder Daylight konten an die alten Erfolge anknüpfen. Das ist keine Wertung der Filme meinerseits, ich mag gerade Judge Dredd und Assasins sehr und finde beide klasse.

Und auch wenn nicht immer alles passt so hat auch The Specialist seine Momente. Da ist Sly, der als Leading Man einfach ne Bank ist, auch wenn er hier nicht wirklich gefordert ist und das ganze auch beim schlafwandeln hätte spielen können. Da ist ein grandios aufspielender James Woods (Showstealer), eine unfassbar heiße Sharon Stone (auch wenn sie schauspielerisch nicht in jeder Szene überzeugen kann) und auch Eric Roberts (hier mein Interview mit ihm!) ist immer eine Bank.

Die Effekte und vor allem die handgemachten Explosionen (ohne CGI) machen Spaß, da bekommt der alte Actionfan Pipi in den Augen wenn man an die heutige Zeit denkt.

Die Musik lässt mich verwirrt zurück. Ich liebe John Barry und der Anfang passt zum Thriller Element des Films. Da hat man das Gefühl man ist in einem Bond Film gelandet, dieses Leitmotiv wiederholt sich immer wieder, aber ist sehr effektiv. In den romantischen Szenen und auch den Sex Szenen wird die Musik sehr schwülstig und bremmst den Film stark aus. Da funktioniert die Musik nicht wirklich.

Kommen wir zu den Sachen die nicht so gut funktionieren. Sly liebe ich und Stone fand ich immer toll, aber zusammen stimmt die Chemie nicht wirklich. Ich kann nicht einmal wirklich sagen woran das liegt, aber da klickt es nicht. Die Sexszenen sind nicht schlecht inszeniert, aber da knistert es nicht. Auch wird Slys Körper schon beinahe genauso eingesetzt wie der von Stone, das muss nicht sein :D Auch diese Szenen bremsen den Film gewaltig aus, da hätte mehr Tempo drin bleiben dürfen.

 

Den Vogel schießt aber Rod Steiger ab, der frühere Oscar Preisträger und Hollywood Legende übertreibt es hier mit seinem Schauspiel. Der Mann konnte manchmal überdrehen (siehe auch das Nackte Gesicht) und auch hier wandelt er auf der Grenze zur Parodie. Bitte den Film im Original anschauen, der Akzent von Steiger ist wirklich übel. 

 

Auch bei der Stoy macht nicht alles Sinn, das Trent seine Auftragsfamilie über die Klinge springen lässt (und May da reinschmuggelt, die ihre gewünschte Rache bekommt) nur um Ray, der ihn aus der CIA rauschmeißen ließ, aus der Reserve zu locken, wirkt doch arg konstruiert.

Auch ist Stone (habe ich erwähnt wie toll ich sie eigentlich finde) im Kontext des Films zu alt. Das hätte man leicht ändern können, wäre sie halt ne Teenagerin gewesen als ihre Eltern getöten wurden, da hätte es gepasst, so ist der Abstand zu groß, wenn Roberts Charakter damals schon ein vollwertiger Killer war.

Stone ist nämlich nur zwei Jahre jünger als Roberts.

 

Sly hatte in letzer Minute noch eine Szene zwischen sich und Eric Roberts in den Film einbauen lassen (sie hatten eigentlich keine gemeinsame Szene im Skript) und auch eine der klassischten Actionszenen des Films hatte er sich kurzfristig ins Skript schreiben lassen, damit der Film stärker wie ein typischer Sly Film wirkt und auch das er damit mehr in den Mittelpunkt rückte.

Mit der Sequenz meine ich natürlich die Schlägerei im Bus, bei der Sly ein paar Rowdies auseinandernimmt. Sie wirkt etwas losgelöst vom restlichen Film und passt nicht ganz zum Ton. Dafür wurden Szenen mit Woods gekürzt, angeblich weil Sly nicht wollte das ihm die Show gestohlen wird, wie damals bei Rutgar Hauer im Film Nachtfalken.


Miami als Background ist immer eine super Wahl, der Film nutzt Miami als coolen Hintergrund hätte das ganze aber sogar noch mehr nutzen können.

 Trotzdem, der Film bietet gute Unterhaltung und geht zügig vorbei, das ist doch alles recht kurzweilig und James Woods als verrückter, gibt dem ganzen Film eine schöne Würze. So over the top wie er hier agiert. Seine beste Szene ist für als er im Gespräch mit Ray in der Polizeistation ausrastet.

 

Lusi Llosa sollte nach The Specialist nicht mehr viel auf die Beine stellen können. Sniper, Anaconda und The Specialist bleiben seine größten Erfolge.

 

Fazit: Der Film macht Laune, ist jedoch sicherlich kein Klassiker, nicht alles passt zusammen, aber am Ende bleibt ein guter Actioner mit einem bekannten Cast, netten Effekten und außergwöhnlicher Musik. 

Fun Fact: 

Sly wollte für die Regie eigentlich David Finscher, dem nach dem Flop von Alien 3 aber vom Studion die Regie nicht zugetraut wurde. Ein Jahr später kam Sieben und der Rest ist Geschichte.

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