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#415 Messenger of Death

Mal etwas anderes aus der Bronson/Cannon Ära

 

Messenger of Death (6/10)

 

Story:

Ein grausamer Mordfall erschüttert eine verschlafene Kleinstadt in Colorado. Die Opfer: Drei Frauen und die Kinder eines örtlichen Mormonen, der zu seiner eigenen Sicherheit in eine Zelle verbracht wird. Was für den in der Sache recherchierenden Reporter Garret Smith (Charles Bronson) zunächst wie ein sich gefährlich zuspitzender religiöser Familienzwist aussieht, entpuppt sich als mörderische Verschwörung, in deren Kontext auch Smith bald zu den Opfern gehören könnte... 

 

Mit Messenger of Death beende ich meine Reviews zu den Filmen die Charles Bronson mit Cannon gedreht hat, bereits bewertet habe ich:
Death Wish II 
10 to Midnight
Death Wish 3

Murphys Law

Der Mordanschlag

Death Wish 4 und 
Kinjite

 

Cannon und Bronson haben in den 80ern eine Ära geprägt und ein paar sehr unterhaltsame Genre Beiträge fabriziert (Death Wish 2-4, Murphys Law), einen ziemlich kaputten und einzigartigen Film (Kinjite), meinen Lieblingsbronson (10 to Midnight) und nur einen wirklich enttäuschenden aus meiner Sicht (Assasination = Der Mordanschlag).

 

Messenger of Death ist deutlich besser als der Mordanschlag, hat im Vergleich mit den anderen aber deutlich das nachsehen. Man merkt den späteren Bronson Titel auch an das die Budgets doch deutlich reduziert wurden. Das ist man aber im Vergleich zu "der Mordanschlag" schlauer umgangen indem man sich eine Story angenommen hat (der Film basiert auf einem Roman) die deutlich weniger Budget benötigt.

 

Messenger of Death stellte die vorletzte von schlussendlich 9! (davon 4 Cannon) Zusammenarbeiten von Charles Bronson und seinem Lieblingsregisseur (seiner späteren Jahre), J.Lee Thompson dar. Auch wenn Thompson wohl während der Dreharbeiten krank wurde und zum Ende vom Second Unit Director ersetzt wurde, erkennt man auch hier die typische Handschrift Thompsons. Alles ist routiniert und unaufgeregt, diszipliniert, aber mit gutem Augen inszeniert. 

 

In der Präsenz Bronsons und der routinierten Regie stecken auch die Stärken des Films. Das ist eher Thriller als typischer Cannon Actioner. Der Film startet extrem stark, die Eröffnungssequenz ist wirklich verstörend und auch das ganze Mormonen Thema ist sehr stark im Ansatz nur leider schafft es der Film nicht das Niveau über die komplette Länge zu halten. Ab Minute 45 wird es einfach viel zu eindeutig wie die Auflösung aussehen wird und das dämpft den Film doch sehr stark.

 

Auch wenn Bronson eine für ihn doch recht unübliche Rolle spielt (Journalist) fällt der Film dann zum Ende in klassische Rollenmuster, verprügelt der gute Herr doch einfach mal einen Auftragskiller. Nun gut es ist Charlie und wir wollen das sehen, aber passt das zu der Rolle, leider eher bedingt. Ansonsten gibt es noch eine kurze Verfolgungsjagd und die ein oder andere Schießerei, aber der Fokus liegt wie gesagt nicht auf der Action.

 

Neben Bronson spielt eher eine Riege von Nebendarstellern die das alle recht gut machen, die man auch sicherlich hier und da schon einmal gesehen hat (also die Gesichter zuordnen kann) die aber nicht die bekanntesten Namen sind, außer man kennt sich sehr gut in der Western Historie aus. 

Insgesamt bietet Messenger of Death eine tolle Ausgangsposition und eine interessante Story schafft es das aber nicht über 90 min zu halten sondern endet in einer recht biederen Auflösung. Alleine die Präsenz von Charles Bronson und die routinierte Regie von Thompson machen den Film dann doch sehenswert und heben ihn etwas vom Durchschnitt ab.

 

Fun Fact:

Als junger Killer ist Gene Davis zu sehen der bei 10 to Midnight den Serienkiller mal mehr als grandios abgeliefert hat. Hier schafft er es auch den Killer mit gewissen Skrupeln zu spielen, also warum der Junge keine größere Karriere gemacht bleibt mir weiterhin ein riesiges Rätsel!

 

Fazit: Sicherlich nicht der stärkste Beitrag aus der Cannon/Bronson Ära, aber ein unterhaltsamer Thriller mit einer untypischen Rolle für Bronson. Kein Highlight, aber solide Unterhaltung für 90 Minuten.