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#545 Lock Up

©STUDIOCANAL
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Hart Knastaction mit Sly!

 

Lock Up (8/10)

 

Story:

Sechs Monate, bevor Musterhäftling Frank Leone (Sylvester Stallone) endlich wieder auf freien Fuß gesetzt werden soll, wird er überraschend in ein Hochsicherheitsgefängnis verlegt. Schon bald ist ihm klar, dass es sich dabei nur um einen persönlichen Rachefeldzug des sadistischen Gefängnisdirektors Drumgoole (Donald Sutherland) handeln kann, dem Frank einst einen Beförderungsstopp beschert hatte. Durch Folter soll Frank so lange provoziert werden, bis er seine Beherrschung verliert und damit einen Grund liefert, seine Haftstrafe zu verlängern. Da Frank jedoch mit zusammengebissenen Zähnen alle noch so bestialischen Qualen erduldet, zielt Drumgoole schließlich auf Franks Verlobte.

 

1989 war Sylvester Stallones Karriere nicht gerade auf dem Höhepunkt, von den Einspielergebnissen her gesehen. 

 

Rambo III war nicht der Riesen Erfolg, Lock Up und Tango und Cash waren 89 keine Blockbuster, was aber nichts über die Qualität der Filme sagen soll. Ich liebe zum Beispiel Tango und Cash über alles. 

 

Danach kam Rocky 5, Oscar und Stop oder meine Mami schießt...es brauchte bis zu Cliffhanger das Sly wieder ganz oben ankam.

 

Zurück zu Lock Up, ich mag den, aber der ist nicht ganz in meiner Sly Top Ten. Ab und an kommt mir das ganze etwas zu melodramatisch her. Der Charakter von Sly hat kaum eine graue Note, der ist so gut das ist schon grenzwertig.

 

Ich liebe Bill Conti, der hat neben Rocky noch ein paar andere legendäre Filmmusiken geschrieben, aber auch er treibt es hier hin und wieder arg in die Gefühlsduselei. Das sind aber die überschaubaren Kritikpunkte die ich habe, ansonsten ist das ein toller Film.

 

Sly ist und war einfach ein toller Lead, man mag ihn und ist immer auf seiner Seite und er wird wirklich gepeinigt in dem Film. Obwohl sein Charakter wirklich überzeichnet gut dargestellt wird, ist es Sly und er fängt das auf.

 

Das liegt zum einen an Donald Sutherland, aber auch an seinen wirklich widerlichen und schäbigen Guards. Sutherland ist eine Legende und er verleiht auch solchen Schablonenhaften Bad Guys eine Tiefe und Abgründigkeit die seinesgleichen sucht. Dazu kommt vor allem der Guard Manly der wirklich widerlich ist, ein Schwein dem man wünscht ordentlich auf die Fresse zu bekommen.

 

Grandios ist auch Chink der von Sonny Landham (Predator) verkörpert wird. Dem nimmt man sofort ab so ein Knasti zu sein und wenn er Frank a.k.a Sly so behandelt, da wünscht man ihm auch das er mal die fresse poliert bekommt. Übrigens ist Danny Trejo hier in einem seiner ersten Filme zu sehen.

 

Das Football Match im Gefängnis ist Wahnsinn. Da könnten sich unglaublich viele Sportfilme eine Scheibe abschneiden, das ist emotional, grandios geschnitten und man fiebert richtig mit. Ich bin mir sicher das Sly da mehr als ein Wörtchen mitgesprochen hat, der kann das einfach.

 

Es gibt aber auch natürlich gute und aufrichtige Prison Guards und vor allem John Amos ist wirklich perfekt gecastet. Er hat nicht viele Sätze aber er macht das extrem über die Präsenz.

 

Auch Slys Freunde im Knast sind super gecastet. Der (damals noch junge) Tom Sizemore zeigt was in ihm steckt. Frank McRea (mit Sly auch in Rocky II und Paradise Alley) hat ein paar der besten Szenen und Lines im ganzen Film (da bin ich wieder beim Football Match). Nur Larry Romano geht mir etwas auf die Nerven.

 

Darlanne Fluegel als Love Interest geht vollkommen in Ordnung, ohne jetzt extrem in Erinnerung zu bleiben. Ok, aber sicherlich keine Person die mir sofort in den Sinn kommt wenn ich an Sly und Filmpartnerinnen denke.

 

Regisseur John Flynn hatte zu dieser Zeit die beste Phase seiner Karriere: Best Seller (James Woods), Lock Up und natürlich der grandiose Deadly Revenge, einer der besten Seagal Kracher mit einigen genialen Szenen (Anybody seen Ritchie?).

 

Der Film schafft es die Spannungsschraube wirklich gekonnt über die ganze Laufzeit anzuziehen. Es ist natürlich vorhersehbar, aber scheiß drauf, dass ist einfach stark umgesetzt. Realismus hin oder her, im Kontext des Films funktioniert das einfach sehr sehr gut.

 

Der Film hat seine Stärke in der Atmosphäre, in der Kameradschaft und in Sly und Donald. Ein emotionaler Film der einen einfach gut abholt.

 

Ich werfe mal wieder eine wilde Theorie in den Raum: Lock Up ist das Prequel zu Escape Plan. Ray Breslin ist einfach der Deckname von Frank Leone, dem Meister des Ausbruchs. Schließlich hat Leone schon quasi zwei Ausbrüche auf dem Buckel.

 

Fun Fact:

89 hatte es Sly wohl mit dem Gefängnis. Bei Tango und Cash spielt ein signifikanter Teil im Gefängnis, hier ist es natürlich noch mehr.  


Fazit: Lock Up zeigt harte Knastaction mit einem standhaften und trotzdem verlässlichen Sly. Am meisten Spaß machen hier jedoch die hervorragenden und ekelhaften Bad Guys sowie der Zusammenhalt von Sly mit seinen Kumpels.

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