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#755 Six Bullets

©Splendid
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Sehr Solider Actioner

 

Six Bullets (6/10)

 

Story:

Ex-Legionär und Söldner Simon Gaul (Jean-Claude Van Damme) hat ein ganz besonderes Talent: Im Namen seiner Auftraggeber spürt er vermisste und entführte Personen auf. Doch nach seiner letzten Mission, bei der unschuldige Kinder sterben, kann er einfach nicht mehr weitermachen. Seine außergewöhnlichen Fähigkeiten sind allerdings schon bald wieder gefragt. Die Tochter des Top-MMA-Fighters Andrew Fayden (Joe Flanigan) wurde von Menschenhändlern verschleppt! Tatkräftig unterstützt von Andrew, nimmt Simon schon nach kurzer Zeit eine Spur auf und kommt den brutalen Entführern immer näher ...

 

2012 war ein äußerst interessantes Jahr in der Karriere des Jean-Claude Van Damme (Wahnsinn das das bereits 12 Jahre her ist!), hatte er mit Expendables 2 doch sein großes Kinocomeback als Bad Guy in diesem All Star Cast. Nicht nur das, auch im extrem spannenden vierten Teil der Universal Soldier Reihe (Day of Reckoning) durfte er brillieren. Da wirkt Six Bullets, der auch 2012 veröffentlich wurde doch recht normal dagegen.

Six Bullets stellte die zweite Zusammenarbeit von Van Damme mit Regisseur Ernie Barbarash dar, nach Assassination Games (später drehte er mit Van Damme noch Pound of Flesh oder mit Scott Adkins: Abduction oder mit Michael Jai White: Falcon Rising).

Direkt für den Heimkinomarkt produziert, mit einem Budget von 10 Mio ausgestattet und im Ostblock gedreht, war es ein wenig eine Enttäuschung weil man doch irgendwie hoffte das Van Dammi doch noch einmal seinen Fuß ins Kino bekommen würde. Rückblickend bekommt man hier noch einmal ein sehr ordentlichen Actioner mit ihm geboten.

 

Die Story ist natürlich von Taken/96 Hours inspiriert, auch wenn man hier ein paar Änderungen eingebaut hat um nicht als komplett deckungsgleicher Klon angesehen zu werden. Das Drehbuch bietet jetzt nicht viele Überraschungen oder Wendungen und ist durchaus vorhersehbar, aber das ist ja nix schlimmes. Das Ganze ist stringent und gut umgesetzt.

 

Van Damme zeigt eine gute Performance, ist in guter Form und darf auch wieder den gebrochenen, traumatisierten Helden darstellen. Er übertreibt es zwar hier und da mit der Flasche und den Alkoholeinlagen, das wirkt schon etwas gezwungen, aber trotzdem insgesamt eine gute Vorstellung von ihm.

Die Bad Guys sind typische Ostblock Schergen, definitiv austauschbar. Joe Flanigan, bekannt durch Stargate Atlantis, ist ein bekanntes Gesicht und wertet den Film auf als weiterer Good Guy. Obwohl es dann doch wild wird wenn er, aber vor allem seine Frau auf einmal zur Waffe greifen um ihre Tochter retten wollen. Trotzdem die Nebendarsteller sind gut gecasted.

Der obligatorische Auftritt der Van Damme Sprösslinge (Sohn und Tochter) darf natürlich auch nicht fehlen. Die Tochter hätte man durchaus eine stärkere Karriere zutrauen können, von ihr kam in den letzten Jahren leider gar nichts mehr.


Actionmäßig wird hier die Welt nicht neu erfunden, aber es gibt ein paar durchaus dynamische Fights zu sehen. Der Einstieg (der auch das Trauma der Rolle begründet) bietet eine paar starken Nahkampfmomente von Van Damme und kommt durchaus blutig daher. Auch eine Szene im Club weiß zu unterhalten sowie der Angriff von Van Damme auf den Gangsterboss.

 

Ansonsten gibt es mehrere Schusswechsel zu bestaunen (inklusive Einsatz einer Panzerfaust), vor allem das Finale weiß hier zu überzeugen und wie so oft ist mein Lieblingswort hier solide. Das ist einfach gut und solide umgesetzt.

 

Ich wiederhole mich hier gerne, für einen B-Actioner mit überschaubarem Budget und Setting in Osteuropa ist das hier alles sehr ordentlich und dabei wurde aus dem Budget wohl das Maximum herausgeholt. Das ist ein Qualitätsmerkmal der Barbarash Actioner.


Neben ordentlicher Action, einem gut aufgelegten Van Damme, einer einfachen aber stringenten Story ist es der Fokus auf die Charaktere (vor allem auf die Eltern) die den Film über den generischen B-Movie Standard heben.


Simon Gaul hätte durchaus gerne noch einen zweiten Auftritt erhalten dürfen, der Film bzw. die Rolle hätte Potenzial für ein kleines B-Movie Franchise gehabt.

 

Fazit: Six Bullets ist aus der Phase nach Expendables 2 einer der besseren Van Damme Beiträge. Der Taken ähnliche Film ist nicht weltbewegend, aber recht solide porduziert und umgesetzt. Van Damme spielt das souverän. Insgesamt für Actionfans, eine recht runde Angelegenheit.

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