· 

#497 Hard Justice

Der objektiv wohl beste Bradley Film!

 

Hard Justice (7,5/10)

 

Story:

Nick Adams (David Bradley) ist A.T.F. Agent der Regierung welcher nach der Festnahme des Berüchtigten Drogenbosses Jimmy Wong in einen Undercover Einsatz, tief hinter die Gitter eines Hochsicherheitstrakt verlegt wird. Adams Auftrag ist das Sammeln von Beweisen zur Überführung einer Sekte die scheinbar Waffen anhand von Korrupten Wächtern außer Haus schmuggeln. Nick kommt schnell dahinter, doch eher er was unternehmen kann, fliegt seine Tarnung auf.

 

Hard Justice ist in David Bradleys Nu Image Phase entstanden. Nach seiner Zeit bei Cannon, als Nachfolger von Michael Dudikoff, machte er sich vor allem einen Namen in den B-Actionfilmen der inoffiziellen Cannon Nachfolgefirma Nu Image, um Avi Lerner.

 

Sie zeichneten sich schon immer dadurch aus, mit günstigen Budgets (auch durch die Drehs im günstigen Südafrika, bis man irgendwann nach Bulgarien zog) und hohem Actionanteil, günstig aber gute Actioner rauszuballern und eins oder eher das Zugpferd war eben David Bradley.

 

Ich würde zwar Cyborg Cop vom Unterhaltungswert noch ein wenig höher einschätzen, einfach weil er wilder und verrückter ist, das tut aber Hare Justice keinen Abbruch. Vllt. wenn man so will der objektiv beste Actionfilm von Bradley der einen interessanten In-Genre Mix vorweisen kann.

 

Oder man sagt zu dem Mix, gekonntes Klauen den das hier, wie so häufig bei Nu Image, ordentlich aus anderen Actionfilmen zusammengeklaut wurde ist mehr als offensichtlich.

 

Das beginnt bei der Eröffnungssequenz bei der Bradley in bester Hard Boiled Manier durch die Gegend fliegt und rumballert. Da ist das meiste Budget an Kugeln und Schusseffekten draufgegangen und da wird ohne zu Zögern wirklich abgefeuert ohne Ende.

 

Im Mittelteil entwickelt sich das zum mehr als offensichtlichen Mit stählerner Faust RIP-Off nur ohne Van Damme und vor allem ohne den Sandman, der dem ganzen ja noch ne ganz eigene Würze verliehen hat. Trotzdem gibt es schlechtere Filme zu kopieren als den Van Damme Klassiker.

 

Hier werden zwar Waffen statt Organe geschmuggelt, ansonsten alles ziemlich ähnlich. Was der Film hier aber im Ansatz nicht zu erklären versucht ist das, nachdem Bradley als Cop enttarnt wird, das die Bösewichte kaum Anstalten machen ihn um die Ecke zu bringen.

 

Auch ansonsten gibt es ein paar klassische Action Versatzstücke in den Mixer geworfen.  Da ist der Zellennachbar mit dem Bradley zu Beginn kämpft und der später zum Freund wird oder der sadistische Wärter.

 

Als korrupter Gefägnisdirektor brilliert Charles Napier, der Murdock aus Rambo II. Der hier, wohl ein netter Insidergag für Kenner, von seinem Vietnameinsatz schwadroniert der ihn zu diesem kranken Sadisten machte, während er bei Rambo der totale Bürokrat war.

 

Napier geht immer und wenn er mit 2 Knarren durch den Gefängnisaufstand läuft um Bradley zu killen(was gar keinen Sinn macht), dann lebt er richtig auf und der Größenwahn ist komplett.

 

In einer kleineren Rolle gibt es noch Vernon Wells zu sehen. Der Bennet aus Phantom Kommando ist immer ne Bereicherung, auch wenn sein Ableben etwas dämlich ist und man zu wenig von ihm sieht.

 

Bei den anderen Darstellern sind jetzt nicht viele Highlights, der korrupte Cop ist ein ziemlicher Witz, aber insgesamt ist das ok. Mit dem Highlight Charles Napier. Bei Bradley bekommt man immer solides geboten.

 

Bis dahin ist der Film gut, aber am Ende wird ordentlich eine Schippe draufgelegt und der Rest des Budgets rausgekloppt, was definitiv nicht in die Beleuchtung oder Ausstattung geflossen ist. Wahrscheinlich wurde alles dunkel gefilmt um die spärlichen Sets zu kaschieren.

 

Am Ende gibt es mit dem Helikopter und dem dazugehörigen Stunt herrliche Action aus der Videothekenära zu sehen, vor allem handgemacht. Stuntleute die sich in echte Gefahr gebracht haben, im Vergleich ziehe ich das jedem CGI Bullshit vor.

 

Schlussendlich gibt es festzuhalten das es deutlich schlechtere Prison/Hongkong Movies gibt und das ist ein schöner Vertreter der Videotheken Ära.

 

Fazit: Der vielleicht objektiv beste David Bradley Kracher, mit "leichten" Mit stählerner Faust Anleihen. Vor allem zum Ende hin dreht der Film noch einmal ordentlich auf und bietet gehobene B-Action .