· 

#716 Sheldon Lettich: From Vietnam to Van Damme

Etwas oberflächlich!

 

From Vietnam to Van Damme (7/10)

 

Inhalt:

From the steaming jungles of Vietnam to the verdant hills of Hollywood, Sheldon Lettich has carved a unique legacy amongst his peers. In an era before costumed superheroes ruled the multiplex, when action stars were not pumped up and enhanced by special effects, because they were the special effect! Sheldon was at the forefront, working with action superstars like Jean-Claude Van Damme, Mark Dacascos, Sylvester Stallone, and Dolph Lundgren. Movies like Lionheart, Double Impact, and Only the Strong are now widely considered classics of the genre, and his relationship with Van Damme would span multiple films. This is not only Sheldon’s story, but a deep dive into those action classics and the others that are part of his multifaceted filmography.

 

Sheldon Lettich, Action Fans der 80er/90er sollte dieser Name ein Begriff sein. Fans von Jean-Claude Vab Damme kennen ihn natürlich. Schließlich hat der gute Herr bei einigen der wichtigsten Van Damme Filme seine Finger im Spiel, nur um einmal Bloodsport, Leon und Double Impact zu erwähnen. 

Das ist aber nicht alles (was auch schon bemerkenswert ist), nein auch mit Sly hat er an einem Blockbuster arbeiten dürfen, schließlich schrieb er mit Sly zusammen am Drehbuch von Rambo III.
Er ist selbst übrigens sehr kritisch mit seiner Arbeit als Drehbuchautor. Er meint selbst von sich das er gut dabei ist Struktur und Action in ein Drehbuch zu bringen, aber Dialoge sind nicht seine Kernkompetenz (dafür holte er sich selbst häufig Hilfe an die Seite).

 

Eine der interessantesten Geschichten aus dem Buch sind übrigens die Parallelen zwischen Rambo III und der Legionär. Sagen wir mal so, Lettich ist kein Freund vom Regisseur beider Filme: Peter MacDonald. Dieser hat nämlich laut Lettich nicht nur hinter den Kulissen von Rambo III sondern auch bei der Legionär so Intrigen gesponnen das bei beiden Filmen die Regisseure rausgeschmissen wurden, Russell Mulcahy bei Rambo und Sheldon bei der Legionär. Da er an beiden Filmen mitgearbeitet hat (bzw. beides mal das Drehbuch geschrieben hat, hatte er natürlich einen besonderen Blickwinkel).

 
Aber nicht nur mit Sly und Van Damme auch mit anderen Stars der Genre arbeitete er zusammen. Dolph Lundgren und Daniel Bernhardt hatten zuvor schon Leading Man Rollen, bei Mark Dacascos war es anders, auch hier nahm Lettich eine wichtige Rolle in der Karriere ein schließlich besetzte er ihn in Only the Strong in seiner ersten Good Guy Leading Man Rolle.

 

Das Buch hat den catchy titel: From Vietnam to Van Damme. Natürlich wegen Van Damme, aber auch weil Sheldon tatsächlich in Vietnam gedient hat, als Radio Operator im Feldeinsatz. Er ist also ein waschechter Vietnam Veteran. 

Dafür habe ich ganz großen Respekt, wer jetzt aber meint das es hier reißerische Kapitel und Geschichten zu lesen gibt, den muss ich leider enttäuschen. Die Spannung kommt nicht so richtig auf und es passiert nichts was einem spektakulär daherkommt. Damit möchte ich nichts von ihm schmälern, aber aufregend ist es nicht.

 

Als Film- und Actionfan (und vor allem als Van Damme Fan von kleinster Kindheit an) freut man sich natürlich über die Geschichten von den Sets und an Anekdoten von hinter den Kulissen. Da gibt es definitiv was, aber man hätte sich etwas mehr gewünscht. Man merkt schon das Lettich einfach ein recht netter Kerl ist, er hält sich bei Kritik schon sehr zurück.

 

Es kommen einige Weggefährten zu Wort (z.B. Mark Dacascos, Boaz Yakin) und hier muss Brian Thompson (den er bei Leon und The Order besetzte) eher über das schwierige Verhalten von Van Damme bei den Dreharbeiten von The Order berichten.

 

Ein spannendes Kapitel bezieht sich auch zum Film Cyborg. Übrigens auch bei der neuen Veröffentlichung des Films von Plaion Pictures gibt es bei den Extras ein interessantes Interview mit Lettich dazu. Die erste Fassung von Pyun (der Slinger Cut wenn man so will) muss so schlecht angekommen sein das Lettich seinen Kumpel Van Damme damals informierte das dieser schnellstmöglich aus Thailand (wo dieser gerade Kickboxer 3 drehte) zurückkommen sollte weil sonst seine Karriere gefährdet wäre.

Lettich und Van Damme schnitten den Film um, fügten Dialoge aus dem Off als Erklärung rein und schufen damit den inzwischen allseitsbeliebten Cut, die Kinoversion des Films, die von dem überwiegenden Teil des Films weiterhin als bessere Fassung angesehen wird. 


Bei Bloodsport berichtet Lettich viel über Menahem Golan und wie er Van Damme und vor allem dem Film nichts zutraute. Auch über Frank Dux und der Beziehung zwischen ihm, Dux und Van Damme wird einiges an Platz gewidmet.


Dux war ein Con Artist der eine wahnsinnige Fantasie besaß, zuviel Fantasie für seiner selbst Willen. Schlussendlich war es in den 80ern nicht möglich (Internet gab es nicht) alle seine Behauptungen nachzuvollziehen inzwischen weiß man das das Kumite und seine anderen Behauptungen (er war CIA Operator und so weiter) nicht stimmen.


Durch den Film The Quest kam es zum Bruch zwischen Van Damme und Dux, sie landeten in einem schmutzigen Rechtsstreit vor Gericht (den Dux verlor) und auch die Beziehung zwischen Lettich und Dux zerbrach dabei. Die von Van Damme und Lettich nahm Schaden konnte aber wieder gesittet werden. Beide arbeiteten später ja noch zusammen.

 

Der Großteil des Buches bezieht sich natürlich auf seine wichtigsten Beiträge: Lionheart und Geballte Ladung. Die haben ihn auch als Regisseur bekannt gemacht und haben ihm einen guten Namen im Action Genre verliehen.


Was ihn damals jedoch sehr störte, verständlicherweise, ist das es bald Gerüchte gab das Van Damme bei den Filmen Co-Regie führte. Bei den Actionsequenzen glaube ich auch das Van Damme deutlich Einfluss nahm (übrigens bei Sly ja nicht anders), aber schlussendlich hat Lettich das Drama in Szene gesetzt.


Only the Strong ist ordentlich und Perfect Target ist ein mehr als ordentliches B-Movie das für sein Budget Klasse geworden ist. Trotzdem konnte er das "er war nur mit Van Damme erfolgreich" nicht wirklich abstreifen.


Auch über die Anfänge von Nu Image und Millennium Films und vor allem Avi Lerner hat er das ein oder andere zu berichten

Lettich ist auch in seiner Karriere auch Bruce Campbell und Sam Raimi begegnet (bevor alle berühmt wurden) und blieb ihnen verbunden. Auch mit Mr. Tarantino kreuzten sich die Wege.

Der letzte größere Eintrag in seiner Filmografie wurde der Film Max, über einen Militärhund. Den Film schrieb er zusammen mit seinem Freund Boaz Yakin (Lettich half ihm auch Fuß zu fassen) der auch Regie übernahm (er drehte auch safe mit Jason Statham).


Zum Abschluss hier einmal der Output von Mr. Lettich. Vielleicht nicht gerade die umfangreichste Karriere aber er hatte unglaublich wichtigen Einfluss auf die Karriere von Van Damme und nicht nur das wie bereits erwähnt hat er auch mit Sly an einem Blockbuster arbeiten dürfen und auch mit Dolph Lundgren, Marc Dacascos und Daniel Bernhardt. Sein Einfluss und sein Wirken im Action Genre ist also nicht zu unterschätzen.

  

Als Regisseur

1990: Leon (Lionheart)

1991: Geballte Ladung – Double Impact (Double Impact)

1993: Only the Strong

1995: Perfect Target – Blutige Rache (Perfect Target)

2000: The Last Warrior

2001: The Order

2006: Hard Corps

Als Drehbuchautor

1985: Stryker's War

1987: Russkies

1988: Bloodsport

1988: Rambo III

1990: Leon (Lionheart)

1993: Only the Strong

1998: Der Legionär (Legionnaire)

2015: Max

 

Fazit: Das Sheldon Lettich Buch bietet unterhaltsame und teilweise überraschende Passagen (Cyborg, Bloodsport oder zu der Legionär), aber insgesamt ist es doch wenig aufregend geschrieben, wiederholt sich hier und da und die Passagen auf die man gewartet hat waren dann doch recht dünn.