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#187 The Quest

©Digi-Dreams-Studios
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Van Dammes epischter Film!

 

The Quest (7/10)

 

Story: Die Zeiten sind hart im New York des Jahres 1923 - besonders für Chris DuBois (Jean Claude Van Damme), der mit Straßenkindern, einen Mafiosi um Geld erleichtert. Auf seiner Flucht landet Chris im Laderaum eines Frachters. Damit beginnt eine abenteuerliche Fahrt ins chinesische Meer, gesteuert vom windigen, aber charmanten Piraten "Lord" Dobbs (Roger Moore). Dieser "verkauft" Chris an eine Kickbox-Schule. Dort erfährt er von einem geheimen, jahrtausendealten Kampfsport-Turnier, das von tibetanischen Mönchen ausgerichtet wird. Der Preis für den Sieger: eine Drachenstatue aus purem Gold. Dafür muss Chris gegen die besten Kämpfer der Welt antreten. Das ist seine Quest, seine Herausforderung.

 

The Quest ist nicht in meiner persönlichen Top Ten von Jean Claude Van Damme, da sind diese Filme enthalten : Bloodsport, Cyborg, Geballte Ladung, Kickboxer, Harte Ziele, Timecop, Street Fighter, Universal Soldier, Double Team, Sudden Death. 

Jedoch muss ich auch sagen das ich den Film mit den Jahren immer mehr zu schätzen weiß.

Auch wenn man sagen muss das Van Damme mit der Story etwas überfordert ist, die er übrigens selber verfasst hat (es gab später eine Klage von Frank Dux und von der Drehbuchschreibergilde wurde ihm ein Story Credit zugesprochen), ist der Film definitiv schön gefilmt und besitzt einige Schauwerte.
Gerüchteweise soll ja Second Unit Director Peter MacDonald (Regisseur von Rambo III) viel ausgeholfen haben, was dazu geführt haben könnte das er als Belohnung die Regie von der Legionär mit Van Damme angeboten bekam.

Aber zurück aus dem Konjunktiv, also der Film hat definitiv einige schöne Schauwerte zu bieten. Der Beginn im New York um die 20er ist überzeugend, die Szenen in Thailand mit der kleinen Pirateneinlage ist gut gefilmt, choreographiert und einfach schön anzusehen und auch das Turnier weiß visuell zu überzeugen.

 

Storymäßig wirkt der Film etwas gehetzt und nimmt sich leider nicht die Zeit die er nötig hätte um wirklich wie ein Epos zu wirken. Auch wirkt die Story insgesamt natürlich recht einfach und hat definitiv nicht nur kleine Parallelen zu Bloodsport (da wundert es nicht das Frank Dux behauptete die Story hätte im ersten Entwurf den Namen, The Kumite getragen.


Der ein oder andere nennt The Quest auch eine aufgeblasene Version von Bloodsport. Soweit würde ich zwar nicht gehen, aber ab und an wirkt das dann doch etwas einfallslos. Abwechslung kommt eigentlich immer nur rein wenn Roger Moore mit Jack McGee zusammen auftritt. Die anderen Charaktere sind leider recht flach gezeichnet.

Als Kind / Jugendlicher war es toll zwei meiner Helden (Roger Moore und Jean Claude Van Damme) in einem Film zu sehen. Erschreckend musste ich später feststellen das Roger Moore nicht nur den Film hasste, sondern auch an den Dreharbeiten kein gutes Haar lies. Seine Biografie ist wirklich zu empfehlen, aber diese Zeilen tun weh ;)
Positiv ist aber das man ihm das im Film nicht ansieht, er spielt das mit sehr viel Charme, es gibt einige gelungene 007 Referenzen ("My Name is Dobbs, Lord Dobbs oder auch das einige Szenen in Thailand gedreht wurden, an den gleichen Schauplätzen wie der Mann mit dem goldenen Colt) und er wertet den Film alleine durch seine Präsenz auf. 
Seine Szenen mit seinem Sidekick McGee sind für mich die Highlights des Films.

 

Van Damme spielt das mal wieder sehr sympathisch, nur seine Rolle ist so übermäßig gut und positiv aufgebaut, das ist schon etwas drüber. Mit Aki Aleong, Louis Mandylor und James Remar sind noch ein paar weitere bekannte und überzeugende Darsteller dabei. Letzterer leidet aber etwas darunter das sein Weltmeister Boxer doch recht einfältig gezeichnet wurde.

 

Die Kampfszenen sind definitiv gut choreographiert, aber wirken nicht so dynamisch, abwechslungsreich und kurzweilig wie in Bloodsport. Auch das jeder Kämpfer sehr stereotypisch (Japan=Sumo; Griechenland=Ringer; Brasilien=Capoeira; grimmiger Deutscher usw.) dargestellt wird ist mir etwas zu viel.
Mit Peter Malota (Gegenspieler in Geballte Ladung und Regisseur von Kill Em All mit Van Damme) und Stefanos Miltsakakis (Gegespieler in Maximum Risk und Cyborg) als Spanischer und Griechischer Kämpfer sind auch wieder einige Van Damme Freunde mit an Bord.

Endgegner ist wie bereits bei Leon Van Dammes Freund Abdel Qissi. Der macht zwar eine ordentliche Figur, aber im Vergleich mit einem Bolo Yeung kann er nur verlieren. Beim Endkampf verliert man etwas das richtige Maß. Der ist etwas zu ausschweifend (ungefähr so lang wie alle anderen Kämpfe zusammen) und beinhaltet ein paar Slow Motion Szenen zu viel.

Dadurch stimmt auch nicht mehr ganz das Gleichgewicht des Films. Der erste Teil bis zu dem Turnier wirkt deutlich stimmiger, entweder hätte man sich hier mehr Zeit lassen sollen oder Das Turnier hätte etwas gestrafft werden müssen.

Positiv möchte ich die Filmmusik erwähnen, diese verschafft dem Film einen richtiges Abenteuer Gefühl und überzeugt auf ganzer Linie. Etwas Pathos kann nie schaden.

Leider wurde der Film kein finanzieller Erfolg und stellt damit auch eine Zäsur in der Karriere von Jean Claude Van Damme dar. Mit diesem Film endete auch der Vertrag von Van Damme mit Universal (auch wegen seiner persönlichen Probleme, damals war er Drogensüchtig) und langsam Begann sein Abschied aus dem Kino.

 

Fazit: Der Film ist nicht in meinen persönlichen Van Damme Top Ten. Mit den Jahren gefällt er mir aber immer besser. Van Damme hat sich mit diesem Epos vor allem im Storytelling übernommen, aber insgesamt ist das ein wunderschön gefilmter, klassisch angehauchter Abenteuerfilm mit gutem Cast.